"Was Du sein oder haben willst, das bist Du und hast Du;
denn unser Wille, mit dem höchsten vereint, ist so stark, dass
wir das werden und erlangen, was immer wir ernsthaft und
aufrichtig wünschen." - Jean Paul

Rasche unmittelbare Hilfe brauchst Du, wenn Du nicht elend zugrundegehen sollst ? Du hast sie bereits, mein Freund: sie ist in Dir. Erkenne und ergreife sie vertrauend. Alles, dessen Du bedarfst, wartet in Dir, um sich durch Dich zu entfalten. Doch vermag es sich nicht zu offenbaren, solange Du den Blick nach außen richtest. Von innen her muss kommen, was zu Dir kommen soll.

Du fronst noch dem Fehler der meisten Glücksucher, die in die Welt hinausblicken, vergeblich von dorther Hilfe erwartend. Sie sehen nicht, dass sie durch den geistigen Teil ihres Wesens in die lichte Welt der Wirklichkeit hinaufragen, aus der ihnen alles zustromt, was sie gläubig vertrauend bejahen...- Mit diesem Wissen sei Dir nicht zu helfen? Du hattest Pech und fühlst vom Ungluck Dich verfolgt? Abermals irrst Du, mein Lieber. Glück und Unglück kommen nicht von außen, nur von innen. Du selbst sätest gestern die Saat, die Du heute erntest. Du selbst schmiedest heut Dir Dein künftiges Glück. Alles hängt ab von der Güte der Saat, die Du dem Ackerboden des Schicksals anvertraust.

Solange Du sätest, hast Du es “in der Hand, was Dir morgen begegnet.
Deine wertvollste Saat sind Deine Gedanken und Worte. Ändere sie und Du wendest Dein Los. Gewiss ist es nicht leicht, die Kinder Deines Denkens wiederzuerkennen, wenn sie Dir in der Maske glück- und leidvoller Geschicke begegnen; denn Deine Gedankenkinder sind mittlerweile gewachsen und tragen Kleider, die Dich fremd anmuten, sodass nur der innerlich Wache in den Geschicken die Sprösslinge seines
eigenen Denkens und Tuns erkennt. Dennoch ist alles Geschehen Antwort auf Dein Denken. Ein unguter Gedanke der Furcht oder Unzufriedenheit, des Misstrauens oder Hasses kann eine Serie von Missgeschicken nach sich ziehen; und ein lichter Gedanke kann namenloses Leid losen und Dein Leben durchsonnen.. (...)

Gewiss, mein Freund, ich will Dir helfen. Nicht aber kann und will ich Dich Deines angeborenen Rechts berauben, aus eigener Kraft das Schicksal zu bezwingen. Niemand kann Dich freier und reicher machen, denn Du selbst. Du bist ein Erbe der Fulle des Ewigen, wie ich. Was Du brauchst, ist in Dir und kann nur von Dir selbst entfaltet werden. Meine Hilfe kann nur darin bestehen, dass ich Dich zur rechten Einstellung leite und Dich erkennen lasse, dass ehe der ersehnte Reichtum zu Dir kommen kann, Du ihm zuerst entgegengehen musst, indem Du ihn so restlos vertrauend als daseiend bejahst, dass es Dir absurd erscheint, fremde Hilfe zu erbitten - da niemand mehr vermag, als die Kraft des Ewigen, die in Deiner Seele lodert. Nicht ich, der Gott in Dir sei Führer Dir und Helfer! Ihm vertraue, ihm gib Dich hin, und nichts wird Dir mangeln! Angesichts der drohenden Not sei es Dir fast unmöglich, Dir vorzustellen, dass das Glück schon da sei? Dennoch ist der Wunsch, der in Deinem Herzen aufzuckt, bereits die erste Ahnung der inneren Gegenwart des Ersehnten und eine Verheißung seiner Verwirklichung auch in der Außenwelt. Mit dem Wachwerden des Wunsches erlangst Du die Berechtigung, gläubig und vertrauend nach dem Ersehnten zu greifen. Betrachte jeden Wunsch als ein Problem, das seine Losung in sich trägt, die Du in jedem Falle finden wirst. Was immer Du ersehnst, existiert bereits als unverkörperte Idee, die darauf wartet, dass eine
Seele ihr durch vertrauende Bejahung die Verkörperung ermöglicht. Und myriadenmal mehr Ideen-Keime kommender Beglückungen
liegen “in der Luft, ihrer Befreiung durch Dich harrend.... Alles Wissen ist, nach dem Wort eines Weisen, Wieder-Erinnerung.

Gleichermaßen sind alle Dinge, die wir wünschen, Wiederholungen: wir holen sie wieder aus dem Unsichtbaren ins Sichtbare hervor. Alle künftigen Erfindungen sind im Reich des Geistes schon vorhanden; ihr
Kommen ist nur ein Wiederfinden, gleichwie alle Entdeckungen nur Wiederaufdeckungen von schon Vorhandenem oder schon Gewusstem sind. Wir können keine neuen Ideen schaffen; aber wir können uns auf neue Ideen einstellen, sie auffangen und aus dem Sein ins Dasein rufen und reifen lassen....

Erfolgsentscheidend ist die innere Einstellung. Solange Du angstvoll gierst “Ich muss ..., siehst Du den Weg zur Fülle nicht, weil der “Ich-muss-Gedanke, der wie ein peitschenbewaffneter Sklavenaufseher hinter Dir steht und Dich treibt, die gespannte Erwartung in Dir wachhält, ob das Ersehnte auch rechtzeitig Dein sein wird... Wo aber Spannung ist, da trübt sich der Blick, da schwindet jene anziehende Haltung des Geistes, die allein das Glück herbeiruft. Grundvoraussetzung erfolgreicher Glück-Verwirklichung ist eine gelassene, entspannte, vertrauende Haltung des Geistes. Wenn die Saat des Glücks keimen und reifen soll, muss sie, einmal dem Boden anvertraut, Ruhe haben. Der Erfolgsgedanke darf Dich nicht wie eine Zwangsvorstellung peinigend verfolgen. Denn krampfhaftes, angstbetontes Denken ruft gar zu leicht das Gegenteil des Erwarteten herbei, löst in den Tiefen Deiner Seele den Falschgedanken aus, dass die Aufgabe so uberwältigend, die Hindernisse so unüberwindlich und Deine Kräfte so gering sind, dass Du kaum auf einen guten Ausgang Deiner Sache hoffen kannst.

Im Wesen der vertrauenden Haltung dagegen liegt es, dass sie Dich spannungslos macht und von selbst zu immer vollkommenerem Glückempfang führt. Erwartest Du stets das Beste von der Zukunft, dann erfährst Du bald, dass immer Besseres zu Dir kommt. Deine bejahenden Gedanken bilden geistige Zentren der Anziehung fur jene
Bedingungen, die ihrer Verwirklichung am dienlichsten sind. Unendliche Kraft und Weisheit schlummert in Dir, bereit, Dich aus jeder Not heraus
zu wachsendem Glück zu geleiten. Damit sie Dir dienen, vertraue ihnen und lass sie durch Dich wirken, fühle Dich bei allem Tun dem Ewigen verbunden, vom Gottlichen getragen. (...)

Alles Gute ist Eingebung und insofern Frucht rechter Einstellung. Wir empfangen immer das, auf das wir “eingestellt sind. Unter tausend Möglichkeiten, die vor uns stehen, erblicken und ergreifen wir nur die eine, auf deren Schwingung wir gerade abgestimmt sind. Erhöhen wir die Einstellungsbreite unserer seelischen Empfangsorgane, stimmen wir sie gar bewusst auf den Empfang von Glückssendungen ab, dann kommen immer mehr nur gute Geschicke zu uns. Rechte seelische Einstellung ist für unserern Lebensweg so unerlässlich wie die rechte
Einstellung des Rundfunkempfängers für eine gute Übertragung. Ist der Apparat schlecht eingestellt, dann hören wir schlecht oder gar nichts. In diesem Sinne sind so viele Menschen seelisch “falsch eingestellt - - was Wunder, dass die Schicksals- Sendungen, die sie auffangen, mehr leidvoll als lieblich sind. Denke diesen Gedanken zu Ende: Die Radiowellen, die in diesem Augenblick von einem Sender ausgehen, durchzucken gleichzeitig jeden Punkt des Raumes, das Innere
Deines Gehirns genau so, wie die feinempfindliche Apparatur von Millionen Empfangsgeräten, einerlei, ob diese auf die Welle des Senders eingestellt sind, oder nicht.... Gleichermaßen durchzucken die Glück-Sendungen, die immerfort auf der Welle des Ewigen durch den Äther schwirren, in jedem Augenblick jeden Punkt des Raumes. Allgegenwärtig, konnen sie von Jedem aufgefangen werden und den glücklich machen, der seine Seelen-Antenne auf die Welle des Ewigen abgestimmt hat und uber den Ätherozean der Unendlichkeit heransturmenden Kraftsendungen bewusst in Freude, Gesundheit und Glücks-Schickungen transformiert.

Wie die Wellen eines Senders überall dort, wo Radioempfänger richtig auf sie eingestellt sind, deren Lautsprecher ertönen lassen, so losen die göttlichen Wellen des Glücks überall dort, wo eine Seelen-Antenne in gläubigem Vertrauen auf sie eingestellt ist, glückliche Geschicke aus.
Um unaufhörlich Glück zu empfangen, musst Du Deinen Seelenempfänger immer von neuem bewusst auf den Sender des Ewigen einstellen. Solange Dein Denken und Fühlen auf Armut und andere negative Dinge gerichtet ist, kannst Du weder Freiheit noch Freude noch Reichtum empfangen, so wenig, wie Du einen bestimmten Sender hören kannst, wenn Du Deinen Radioapparat auf einen anderen Sender einstellst. Zuerst die rechte Einstellung dann den rechten Empfang; erst die rechte Gedankenhaltung dann folgen die glückhaften Auswirkungen in Deinem Schicksal von selbst. Die rechte Einstellung besteht vor allem in der Erkenntnis, dass die ganze Fülle des Ewigen an Gesundheit, Kraft und Reichtum immerfort zu Deiner Verfügung steht, dass alles Heil von innen kommt, dass Du Dein Schicksal lieben und bejahen darfst mit allem, was es bringt, da alles Deinem Besten dient. Wie es um Dich aussieht, ist belanglos; belangvoll ist allein, wie es in Dir aussieht, ob Du auf den Glück-Sender des Ewigen eingestellt bist. Ist das der Fall, nimmt die Welt um Dich bald ein anderes Gesicht an. Je schärfer die Einstellung je restloser das Vertrauen auf die Hilfe von innen -, desto reiner ist der Empfang, desto eher kommt das Glück zu Dir. Es gibt keinen Augenblick, keinen Punkt in der Welt, keine Lebenslage, da Du nicht durch rechte Einstellung das beste zu empfangen und Dein Leben zu bereichern vermochtest. Darum ist das Wort wahr: Zum glücklich werden ist es nie zu spät!

Schon das Bewusstsein, auf die Welle des Ewigen eingestellt zu sein, macht uns ruhig und überlegen, zielsicher und stark. Sieggewissheit breitet sich in uns aus und gibt uns eine sichere Hand und kühnen Wagemut. Und schließlich springt der größe Erfolgsgedanke in unserem Bewusstsein auf, die befreiende Einsicht, durch deren Befolgung wir unser Glück machen... “Unser Glückmachen auch hier gibt die Sprache deutlich der Gewissheit Ausdruck, dass unser Glück von uns abhängt, von der rechten Seelenhaltung und vom rechten Tun. Der Ewige tut immer das Seine; um an seiner Fülle teilzuhaben, müssen wir das Unsere tun, indem wir ihm vertrauen, dem inneren Rate folgen und erkennen, dass alles Geschehen im Ewigen eingebettet ist und zum Ewigen hinführt. Wir sind alle Antennen des Glücks und soweit des Geschickes Meister, als wir unseren Willen dem höchsten vereinen. Fühlen und betätigen wir uns bewusst als Glücks- Empfänger, dann erkennen wir bald, dass das Glück allgegenwärtig ist und, gleich den
Sendungen des Rundfunkes, ununterbrochen von uns aufgefangen werden kann. Unsere Schwäche liegt allein in der Nichterkenntnis unserer Kraft. Ist diese Schranke beseitigt, die Größe unserer Kraft erkannt, dann gibt es keine Macht, die uns zu hindern vermochte, unser Leben zu meistern und unsere Ziele zu erreichen!

K.O.S