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TraumLenkrad - System-Brecher - 24.06.2012 Erster Teil So planen wir unsere Träume
Wie wir unsere Träume kontrollieren können In den kühlen, stillen Stunden an einem frühen Morgen wälzt sich ein junger Mann auf seinem Bett hin und her. Im Schlaf wirft er die Bettdecke ab und bald ist das Leintuch nur noch eine verknäuelte Masse. Sein Haar fällt feucht über die Stirn. Mag auch sein Körper einige Sekunden lang kraftlos daliegen, seine Finger zucken gleichwohl und sein Gesicht verzieht sich zu Grimassen. Sein Puls geht ruckartig. Hinter den geschlossenen Lidern bewegen sich die Augen zuckend hin und her. Jetzt stöhnt er — erst leise, dann lauter. Mit einer jähen Bewegung erwacht er. Schweißnaß und zitternd richtet er sich im Bett auf und tastet fröstelnd nach dem Lichtschalter. Wir brauchen ihn nicht zu fragen, was geschehen ist, wir brauchen auch nicht lange zu überlegen, um herauszufinden, daß er bestimmt einen Alptraum gehabt hat. Gleiches geschieht Nacht für Nacht Millionen von Menschen. Schlechte Träume sind in unserer Gesellschaft eine allgemeine Erfahrung. Als nächstes tut der junge Mann das, was die meisten von uns zu tun pflegen. Er sagt sich: „Es ist ja nur ein Traum gewesen." Er fühlt sich erleichtert, nun davon erlöst zu sein und versucht, die Angstgefühle abzuschütteln, geht ins Badezimmer und benetzt sein Gesicht. Oder er trinkt etwas, um den üblen Nachgeschmack loszuwerden. Wenn er etwas von Psychologie versteht, wird er über die symbolische Bedeutung seiner Traumbilder nachsinnen und sich Sorgen machen. Aber was hat ihn eigentlich in seinem Traum derart erschreckt? Es könnte fast alles gewesen sein, denn die beängstigenden Traumbilder nehmen die verschiedensten Formen an: ein grimmiger Tiger, der uns verfolgt; ein groteskes Monstrum, das größer und größer wird; ein harter, gebieterischer Vater; ein Mörder, der uns auf den Fersen ist; ein Unhold, der uns überfällt. Wir haben zwar Beine, doch die lassen sich nicht bewegen; wir haben Herzklopfen und feuchtkalte Hände. Gigantische Wogen verschlingen uns, Häuser krachen zusammen, und formlose Klumpen fallen vom Himmel. Jeder könnte beliebig weitere Szenen solcher Art aus seiner eigenen Traumwelt anführen. Schier endlos ist die Zahl der Alptraumformen, aber der Ablauf der Szenenfolge kommt doch zu einem bestimmten Ende in dem Moment, wo wir uns des beängstigenden Bildes gewahr werden und darauf mit Furcht und Entsetzen reagieren. Wenn es sich nähert, ziehen wir uns zurück, und wenn es uns verfolgt, dann fliehen wir. Es mag uns einfangen, doch schon „entkommen" wir und kehren in die wache Alltagswelt zurück. Das ist sehr bedauerlich! Die meisten wissen nicht einmal, welche Chance sie damit verpaßt haben. Bei einer „Flucht" lassen wir die furchteinflößenden Bilder wohl zurück ... , aber sie werden uns in einer anderen Nacht wieder einholen und von neuem verfolgen. Nur wenn wir ihnen entgegentreten, können wir sie bezwingen. Wir vermögen durchaus mit unseren Problemen an dem Ort fertig zu werden, wo sie ihren Ursprung haben — in unserer eigenen Seele. Dabei können wir viel über uns selbst erfahren und daran wachsen. Auf diese Weise lassen sich unsere Persönlichkeitsaspekte miteinander versöhnen, und die furchterregenden Traumfeinde werden sich zu hilfreichen Traumfreunden verwandeln. Dem ist tatsächlich so! Wir können unsere Traumwelt mit freundlichen Bildern und Figuren ausstatten, die uns nicht nur in unseren Träumen zur Seite stehen, sondern uns sogar im Wachzustand helfen. Es ist uns möglich, Traumfreunde zu gewinnen, die uns Lösungen für unsere Schwierigkeiten und unglaublich schöne kreative Dinge bringen. Traumfreunde können uns zeigen, wie sich verzwickte berufliche Probleme lösen lassen, sie können uns ein Thema für eine Werbekampagne liefern, einen originellen Kleiderschnitt zeigen, ein episches Gedicht verfassen oder uns ein neues Lied vorsingen. Was auch immer unsere Probleme sein mögen, Träume können neuartige Ideen und manchmal großartige Lösungen zeitigen.
Eigentliche Alpträume sind aber keineswegs nötig, um
einen Wechsel des Traumgeschehens einzuleiten. |