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Das Medizinrad-ein indianisches Heilungsrad - Druckversion

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Das Medizinrad-ein indianisches Heilungsrad - Gentleman32 - 13.11.2014

http://www.indianer.de/indisite/medizinr.htm


RE: Das Medizinrad-ein indianisches Heilungsrad - ~Arokym~ - 14.11.2014

Sehr interessante Seite! Vielen Dank! herzmalen


RE: Das Medizinrad-ein indianisches Heilungsrad - Eowyn - 16.11.2014

Ich weiß, das wird einigen wohl nicht gefallen, aber so etwas wie "indianische Astrologie" gibt es nicht.

Zitat:Sun Bear / Vincent LaDuke – Bear Tribe

Zwar gehörte LaDuke zum Volk der Ojibway und war eingetragenes Mitglied, jedoch keine Medizinperson. Häufig wurde es so dargestellt, als seien die Ojibway wütend auf ihn, weil er „geheime“ Spiritualität öffentlich machte. Das ist in dieser Form nicht richtig und diente dazu, seine Ansprüche auf Authentizität zu untermauern – die Ojibway kritisieren, dass LaDuke grauenhaften Unsinn verbreitete und als authentisch ausgab. Seine „Lehren“ sind eine Mischung aus wenig Tatsache und viel Erfindung, wie z.B. die angebliche „indianische Astrologie“, die lediglich das Altbekannte mit anderen Namen für die Tierkreiszeichen belegt. LaDuke ist übrigens ein verurteilter Straftäter, gegen den wegen sexueller Gewalt gegen Schülerinnen (darunter Minderjährige) eine mehrjährige Gefängnisstrafe verhängt wurde, vor deren Antritt er jedoch verstarb.


Eher ist es so, dass den Ureinwohnern das Ausschlachten und Vermarkten von nativer Spiritualität oder oder auch das Deklarieren von esoterischen Praktiken als indigene Praktiken ziemlich gegen den Strich geht und sie dagegen vorgehen. Auch Kiesha Crowther musste gewisse Aussagen, u.a. sie sei eine von den Salish und Sioux ausgebildete Shamanin, aufgrund harscher Kritik dieser Stämme zurücknehmen.

Auch "das indianische" an sich gibt es so nicht. Jeder Stamm hat seinen ureigenen Glauben, seine Gebete und Praktiken, die nicht mit denen anderer Stämme vergleichbar sind. So haben z.B Lakota und Blackfeet eine ähnliche Lebensweise aber schon bei der Sprache fängt es an, die ist alles andere als ähnlich. Auch die Schöpfungsgeschichten unterscheiden sich - und das bei Stämmen, die eigentlich Nachbarn waren.

Nicht ohne Grund gibt es von Indianern betriebene Internetforen, in denen die Glaubhaftigkeit von Leuten, die sich mit "indianischen Federn" schmücken wollen, sehr kritisch beleuchtet und aufgedeckt wird, wenn jemand aus deren Sicht ein "Fraud" =Betrüger oder "plastic shaman" ist.

PS: ich habe das Buch "das Medizinrad" aus alten Tagen auch noch im Regal stehen. Es hat mich mein halbes Leben lang begleitet und ich fand es sehr spannend, von "meinen" Totems aus dem Pflanzen-, Mineral- und Tierreich zu lernen. Heute lerne ich immer noch, zwar ohne Totems oder Medizinräder, aber es ist immer noch sehr spannend! winki


Schönen Sonntag allen! :-)


RE: Das Medizinrad-ein indianisches Heilungsrad - Gentleman32 - 17.11.2014

Leider ist das immer das große Problem mit dem Internet und der Seriösität der Quellen. Deswegen finde ich es gut, wenn jemand in der Lage ist, die Quellen genau zu hinterfragen...


RE: Das Medizinrad-ein indianisches Heilungsrad - Eowyn - 17.11.2014

Hallo Gentleman32,
es ist nicht alles völlig falsch was auf der von dir verlinkten Seite steht. Die Geschichten von Sequoya sowie Cynthia und Quanah Parker z.B. stimmen auch. Es ging mir auch eher um Sun Bear selbst.

Dass Sun Bear diesen Kontrakt mit seinem Stamm geschlossen hatte, das Medizinrad als seine eigene Kreation bekannt zu geben und nicht als Glaube eines ganzen Stammes, spricht sich unter spirituell Interessierten auch nicht rum, weil er es selbst auch nicht an die große Glocke gehängt hat.

Deswegen lese ich auch gern mal, was die Ureinwohner selbst von solchen Sachen halten . Die Hopi-Ohrenkerzen als Beispiel: die Hopi selbst wissen davon gar nichts! ;-)

Es gibt viele von den Indianern geführte Internetseiten und die einzelnen Stämme betreiben eigene Infoseiten, oder eben auch Foren.

Dort kann man u.a. erfahren, dass die Indianer sich immer noch bestohlen fühlen: zuerst wurde ihnen das Land und die Lebensgrundlage genommen, dann die Kinder (in Internate gesteckt). Dann die Sprache, die in den "Boarding-Schools" unter Prügelstrafe an den Kindern gestellt und somit "aberzogen" wurde. Wenn die Indianerkinder dann nach Jahren (mit Glück schon nach Monaten) ihre Eltern wieder sahen, konnten sie sich oft nicht mehr mit ihnen verständigen.

Dann war es ihre Kultur, die die Weißen faszinierte, welche den "edlen Indianer" über Literatur , Filme, Kostüme etc. vermarkteten. Und seit einiger Zeit ist es ihre Spiritualität, die ohne ihr Einverständis als Geldquelle missbraucht wird, was sie sehr wurmt. Und wenn sie dann sauer auf Weiße reagieren, die einfach irgendwelche Behauptungen aufstellen, sich als Indianer oder "Wisdomkeeper" ausgeben und mit "Medizinrad-Seminaren" usw. Geld verdienen oder auch auf Stammesmitglieder, die zu freigiebig mit sensiblen Glaubensdingen umgehen, kann ich das irgendwo verstehen.

LG
Eo