06.09.2012, 07:52
(05.09.2012, 22:15)odem schrieb:(03.09.2012, 07:05)A380 schrieb: (Hobby-) Meteorologen, Wetterbeobachter, Wetterfotografen, (Hobby-) Astronomen, Planespotter, Piloten, Leute der Flugsicherung, Wissenschaftler, usw.
>>> Dachte als ich das schrieb eher an den "normal Bürger"
Das sind auch alles normale Bürger. ;-)
Aber ich weiß schon, was Du meinst. :-)
Es ist ja auch so:
Wer hat denn früher bewusst an den Himmel geguckt und sich die Wolken genau angesehen?
Eher war es doch so, dass man geguckt hat, wie das Wetter ist. Regenwolken, trüb, Gewitter im Anzug, sonniges Wetter - das waren doch so die Sachen, wonach der "normale Bürger" geguckt hat. Vielleicht hat man auch mal in der Freizeit oder im Urlaub auf einer Wiese gelegen, an den Himmel gesehen und einen der wenigen Kondensstreifen verfolgt - vielleicht sogar mit etwas Fernweh.
Paradox an der Sache dürfte gewesen sein, dass die meisten (der eh schon wenigen) Kondensstreifen von Militärflugzeugen gestammt haben dürften. Die waren einerseits zu den Zeiten des kalten Kriegs oft unterwegs und dazu kommt noch ein Aspekt:
Kondensstreifen werden in unseren Regionen ja nur von Flugzeugen hinterlassen, die Jets sind. Lange Zeit waren aber in der zivilen Luftfahrt fast nur Propellermaschinen unterwegs, die eben keine Streifen hinterließen. Langsam führte man in den Fünfzigern Jets ein, aber die waren auch nicht sehr groß - auch heute ist es ja so, dass man von den kleineren Jets kaum Streifen sieht.
Erst Anfang der Sechziger kamen die Riesenmaschinen in Verkehr, die auch die dicken fetten Streifen hinterlassen, damals mit der Boeing 707. Langsam - ehe die sich verbreitet hatten, vergingen auch noch ein paar Jahre. Die Boeing 747, die die richtig dicken Streifen hinterlässt, hatte ihren Erstflug gar erst 1969 und ehe man die öfter mal am Himmel sehen konnte, vergingen auch wieder viele Jahre.
Man kann also davon ausgehen, dass die Zivilflugzeuge, die Streifen hinterließen, schon dadurch rar waren.
Und dazu kommt eben auch noch, dass die Fliegerei damals bei weitem nicht so verbreitet war, das Fliegen war noch etwas Besonderes. Und heute? Heute steigt man mal in den Flieger, um auf Malle ein Bier zu trinken. Heute wird ein neues Handy erst auf den letzten Drücker ausgeliefert und muss so eingeflogen werden. Im Winter möchte man Obst, Gemüse und Blumen? Auch das muss eingeflogen werden. Man braucht sich ja nur mal anzugucken, was über Europa und den USA los ist: Flightradar. Und das sind über Europa noch nicht mal alle Flugzeuge, sondern nur die neueren, die die entsprechende Technik (ADS-B) an Bord haben und so aufgezeichnet werden.
Der Vergleich hinsichtlich der Streifen zu früher ist also absolut unpassend:
- Früher gab es generell weniger Fliegerei.
- Dazu gab es früher auch weniger Jets, also Flugzeuge, die Streifen hinterließen.
- Filmen/Fotografieren war früher nicht so einfach möglich; es war teurer. Somit hat auch nicht jeder bei einem Streifen gleich abgedrückt.
- Früher gab es mehr Schwarz-/Weiß-Fotografie, so dass man blauen Himmel auf alten Fotos seltener sehen wird.
- Und trotzdem existieren auch Fotos mit langlebigen Streifen von den wenigen Flügen von früher: http://contrailscience.com/contrail-phot...h-history/