21.02.2013, 23:10
Erst wenn die Suche aufgehört hat, erst wenn alles Verlangen, alles Streben und alles Wünschen verschwunden ist, offenbart sich das, was man ständig gesucht hat. Jede Suche ist ein Teil des Traumes. Es ist unmöglich, die Wirklichkeit innerhalb des Traumes zu finden.
Die erste Textstelle von Osho, die Mevlana hier gepostet hat, ist fundamental für viele spirituelle Sucher. Wenn wir ehrlich sind: Wieviele von denen, die sich schon lange auf dem spirituellen Pfad befinden, sind wahrhaftig im Reinen mit sich selbst? Ich kenne so viele, die sich mit der Spiritualität befassen und anderen von ihren Gedanken überzeugen möchten, weil diese ja im Grunde auf die Wahrheit hinweisen. Diese Leute möchten der Welt dienlich sein, weil sie ja so spirituell und voller Liebe sind. Dabei sind sie mit sich selbst überhaupt nicht im Reinen. Sie sind oft frustriert, werden depressiv und sind ständig im Konflikt mit sich selbst.
Ich habe solch einen Menschen gefragt: Wenn du wirklich die Spiritualität lebst, warum hast du dann so viel Widerstand in dir selbst? Du belehrst ständig andere Menschen, deine Worte sind für einige dieser Leute sogar sehr hilfreich, doch warum kannst du dir selbst nicht helfen? Du bist schnell beleidigt, wenn du Kritik erntest. Obwohl du das nach Außen hin nicht zeigst, merke ich das. Du gerätst fast tagtäglich in irgendwelche belanglose Konflikte, warum ist das so? Er sagte mir in etwa: Ich liebe die Menschen, ich liebe die gesamte Schöpfung. Mein größtes Anliegen ist, anderen zu helfen. Ich kümmere mich nicht um mich selbst, weil ich selbstlos geworden bin.
Das ist pure Scheinheiligkeit. Jeder, der so eine Einstellung hat, hat ein rießen großes Ego. Er ist weit von der Liebe entfernt. Er ist nicht voller Liebe, nein, er strebt nach der Liebe! Er will die Liebe durch irgendwelche Taten kaufen, er will sie besitzen und sie nie wieder verlieren.
Selbstlosigkeit bedeutet in Wahrheit, sich selbst vollkommen zu akzeptieren, nach Innen gerichtet zu sein. Jemand, dessen Aufmerksamkeit stets nach Außen gerichtet ist, ist auf der Flucht vor sich selbst. Er möchte nicht mit seinen Fehlern und Illusionen konfrontiert werden. So projeziert er den Unfrieden in sich selbst nach Außen. Obwohl das Leben ihm immer und immer wieder zeigt, dass er durch sein inneres Ungleichgewicht anderen und sich selbst schadet, ist er so egoistisch, dass er es nicht wahr haben möchte und immer wieder davon läuft. Vielleicht verschwindet das Problem ja irgendwie, vielleicht durch ein globales Erwachen, durch das Verstehen einer spirituellen Lehre, durch Kontakte in die geistige Welt oder dergleichen.
Jemand, der sich selbst nicht liebt, kann unmöglich andere lieben. Entweder, er tut so als ob, weil er irgendetwas von dieser Haltung erwartet (Erleuchtung, nach dem Tod das Paradies usw.), oder er ist lediglich auf die Liebe hinaus, die körperlicher Natur und lediglich eine chemische Reaktion im Körper ist. Ich rede aber nicht von dieser Art von Liebe. Diese Art von Liebe kann sehr schnell vergehen. Eine kleine Veränderung im Körperchemie und schon ist keine Spur mehr von Liebe da. Eine Enttäuschung vom Geliebten und schon hat sich die Liebe in Hass und Wut verwandelt.
Die Liebe, von der ich rede, geht weit über die Grenzen des Körpers hinaus. Sie ist nicht greifbar, weil außerhalb dieser Liebe nichts existiert. Sie ist der Hintergrund der Existenz. Sie ist die Stille, die permanent hinter allen Geräuschen da ist.
Nur wenn man sich dieser ewigen Liebe hingibt, nur wenn man sich sich selbst stellt, nur wenn man sich von allem löst und die eigenen, inneren, unbewussten Identifikationen mit dem falschen, vergänglichen, nach und nach aufgebauten Selbst erkennt und sie akzeptiert - also mit sich selbst beschäftigt - kann sie sich einem offenbaren. Die Liebe versteckt sich nicht, sie will stets erkannt werden, doch die Menschen können sie nicht sehen, weil sie sie ständig duch irgendwelche Gedanken und Vorstellungen blockieren. Wer diesen Moment auch ohne den kleinsten Widerstand in sich vollkommen akzeptieren kann, ist frei von allem. Das geht aber nur, wenn man erst einmal sich selbst akzeptiert und liebt. Man kann keine Liebe und kein Frieden nach Außen hin ausstrahlen, wenn man in sich selbst nicht in Liebe und in Frieden ist. Wer wahrhaftig sich selbst liebt, ist nicht mehr an Verlangen, an Wünsche, Ängste, Vorstellungen oder Gedanken gebunden. Sie können da sein, aber man hält weder bewusst, noch unbewusst an ihnen fest, sodass sie schnell wieder verschwinden können. Was übrig bleibt, ist Stille, die die bedingungslose, ewige Liebe selbst ist. Wenn man sich dieser permanent bewusst ist, ist man sich dieser auch dann bewusst, wenn man sich im Alltag befindet und ständig (notwendigerweise) Gedanken usw. aufkommen. Es ist eine gewisse Distanz da.
Liebt euch selbst, und ihr liebt die Welt. Erst kommt die Liebe, dann die Erkenntnis. Ohne Liebe kein Erkenntnis, beides ist nicht voneinander zu trennen. Darum sagte Buddha: Liebe dich selbst und beobachte.
Gute Nacht ihr Lieben
Die erste Textstelle von Osho, die Mevlana hier gepostet hat, ist fundamental für viele spirituelle Sucher. Wenn wir ehrlich sind: Wieviele von denen, die sich schon lange auf dem spirituellen Pfad befinden, sind wahrhaftig im Reinen mit sich selbst? Ich kenne so viele, die sich mit der Spiritualität befassen und anderen von ihren Gedanken überzeugen möchten, weil diese ja im Grunde auf die Wahrheit hinweisen. Diese Leute möchten der Welt dienlich sein, weil sie ja so spirituell und voller Liebe sind. Dabei sind sie mit sich selbst überhaupt nicht im Reinen. Sie sind oft frustriert, werden depressiv und sind ständig im Konflikt mit sich selbst.
Ich habe solch einen Menschen gefragt: Wenn du wirklich die Spiritualität lebst, warum hast du dann so viel Widerstand in dir selbst? Du belehrst ständig andere Menschen, deine Worte sind für einige dieser Leute sogar sehr hilfreich, doch warum kannst du dir selbst nicht helfen? Du bist schnell beleidigt, wenn du Kritik erntest. Obwohl du das nach Außen hin nicht zeigst, merke ich das. Du gerätst fast tagtäglich in irgendwelche belanglose Konflikte, warum ist das so? Er sagte mir in etwa: Ich liebe die Menschen, ich liebe die gesamte Schöpfung. Mein größtes Anliegen ist, anderen zu helfen. Ich kümmere mich nicht um mich selbst, weil ich selbstlos geworden bin.
Das ist pure Scheinheiligkeit. Jeder, der so eine Einstellung hat, hat ein rießen großes Ego. Er ist weit von der Liebe entfernt. Er ist nicht voller Liebe, nein, er strebt nach der Liebe! Er will die Liebe durch irgendwelche Taten kaufen, er will sie besitzen und sie nie wieder verlieren.
Selbstlosigkeit bedeutet in Wahrheit, sich selbst vollkommen zu akzeptieren, nach Innen gerichtet zu sein. Jemand, dessen Aufmerksamkeit stets nach Außen gerichtet ist, ist auf der Flucht vor sich selbst. Er möchte nicht mit seinen Fehlern und Illusionen konfrontiert werden. So projeziert er den Unfrieden in sich selbst nach Außen. Obwohl das Leben ihm immer und immer wieder zeigt, dass er durch sein inneres Ungleichgewicht anderen und sich selbst schadet, ist er so egoistisch, dass er es nicht wahr haben möchte und immer wieder davon läuft. Vielleicht verschwindet das Problem ja irgendwie, vielleicht durch ein globales Erwachen, durch das Verstehen einer spirituellen Lehre, durch Kontakte in die geistige Welt oder dergleichen.
Jemand, der sich selbst nicht liebt, kann unmöglich andere lieben. Entweder, er tut so als ob, weil er irgendetwas von dieser Haltung erwartet (Erleuchtung, nach dem Tod das Paradies usw.), oder er ist lediglich auf die Liebe hinaus, die körperlicher Natur und lediglich eine chemische Reaktion im Körper ist. Ich rede aber nicht von dieser Art von Liebe. Diese Art von Liebe kann sehr schnell vergehen. Eine kleine Veränderung im Körperchemie und schon ist keine Spur mehr von Liebe da. Eine Enttäuschung vom Geliebten und schon hat sich die Liebe in Hass und Wut verwandelt.
Die Liebe, von der ich rede, geht weit über die Grenzen des Körpers hinaus. Sie ist nicht greifbar, weil außerhalb dieser Liebe nichts existiert. Sie ist der Hintergrund der Existenz. Sie ist die Stille, die permanent hinter allen Geräuschen da ist.
Nur wenn man sich dieser ewigen Liebe hingibt, nur wenn man sich sich selbst stellt, nur wenn man sich von allem löst und die eigenen, inneren, unbewussten Identifikationen mit dem falschen, vergänglichen, nach und nach aufgebauten Selbst erkennt und sie akzeptiert - also mit sich selbst beschäftigt - kann sie sich einem offenbaren. Die Liebe versteckt sich nicht, sie will stets erkannt werden, doch die Menschen können sie nicht sehen, weil sie sie ständig duch irgendwelche Gedanken und Vorstellungen blockieren. Wer diesen Moment auch ohne den kleinsten Widerstand in sich vollkommen akzeptieren kann, ist frei von allem. Das geht aber nur, wenn man erst einmal sich selbst akzeptiert und liebt. Man kann keine Liebe und kein Frieden nach Außen hin ausstrahlen, wenn man in sich selbst nicht in Liebe und in Frieden ist. Wer wahrhaftig sich selbst liebt, ist nicht mehr an Verlangen, an Wünsche, Ängste, Vorstellungen oder Gedanken gebunden. Sie können da sein, aber man hält weder bewusst, noch unbewusst an ihnen fest, sodass sie schnell wieder verschwinden können. Was übrig bleibt, ist Stille, die die bedingungslose, ewige Liebe selbst ist. Wenn man sich dieser permanent bewusst ist, ist man sich dieser auch dann bewusst, wenn man sich im Alltag befindet und ständig (notwendigerweise) Gedanken usw. aufkommen. Es ist eine gewisse Distanz da.
Liebt euch selbst, und ihr liebt die Welt. Erst kommt die Liebe, dann die Erkenntnis. Ohne Liebe kein Erkenntnis, beides ist nicht voneinander zu trennen. Darum sagte Buddha: Liebe dich selbst und beobachte.
Gute Nacht ihr Lieben