06.08.2013, 15:39
[Artikel] Tool - Lateralus: Ode an die Unendlichkeit
Ich weiß noch sehr genau, wie ich als junger Narr tagtäglich mit meinem mp3-Player zum Zivildienst trottete. Damals war ich noch nicht sonderlich wach, doch etwas in mir ahnte bereits, "was Sache ist". Das Lied, welches ich am liebsten auf dem Weg zum Dienst hörte, war 'Lateralus' von 'Tool' und obwohl ich keinen blassen Schimmer hatte, was "Bewusstsein" überhaupt bedeutet, bekam ich immer wieder eine Gänsehaut bei dem Song. Ich verstand nur die Hälfte vom Text, doch das Ganze schwingte für mich extrem besonders und weckte etwas in mir, was ich nicht erklären konnte. Auch die Textbrocken, die ich hörte, sprachen etwas Unbekanntes in mir an. Besonders das Ende des Liedes ließ mich regelrecht schweben und ich liebe die Text-Passagen bis heute. Hier ist ein Video samt Lyrics, bei dem auch erklärt wird, dass die Band heilige Geometrie in ihrer Musik anwendet. Leser von dem Buch 'Die Blume des Lebens' werden bestimmt schon mal von der Fibonacci-Sequenz gehört haben, welche sozusagen ein heiliger Code der Matrix ist, und dafür sorgt, dass wir diese Realität überhaupt erst in der gewohnten Form erfahren können.
Ich habe mal nach einer deutschen Fassung des Textes im Internet gesucht, doch leider besaßen die Übersetzer anscheinend keine Ahnung, wovon das Lied überhaupt handelt. Ich war mal so frei, und habe es ein wenig verbessert (Fountain war zum Beispiel als Brunnen übersetzt, obwohl es sich hier eindeutig um die Quelle [allen Seins] handelt):
Schwarz, dann weiß, ist alles, was ich in meiner Anfangsphase
sehe.
Rot und gelb kamen dann zum Vorschein,
erreichten mich,
lassen mich sehen.
Wie oben, so unten, und das
Dahinter,
gezeichnet jenseits der Grenzen der Vernunft.
Drücke
gegen die Hülle und sehe, wie sie sich verbiegt.
Zu viel denken, zu viel analysieren trennt den Körper vom
Geist.
Trockne mein Intuition aus, verpasse Gelegenheiten und ich
muss
meinen Willen füttern, um meinen Augenblick zu fühlen,
um
weit außerhalb aller Linien zu zeichnen.
Schwarz, dann weiß, ist alles, was ich in meiner Anfangsphase
sehe.
Rot und gelb kamen dann zum Vorschein,
erreichten mich,
lassen mich sehen.
Es gibt so viel mehr dort draußen und es winkt
mich zu sich,
um durch diese unendlichen Möglichkeiten zu
blicken.
Wie oben, so unten, und das Dahinter,
gezeichnet
jenseits der Grenzen der Vernunft.
Drücke gegen die Hülle und
sehe, wie sie sich verbiegt.
Zu viel denken, zu viel analysieren trennt den Körper vom
Geist.
Trockne mein Intuition aus, verpasse Gelegenheiten.
Füttere meinen Willen, um diesen Augenblick zu fühlen,
dränge
mich, die Linie zu überqueren.
Strecke meine Hand aus, um das
Zufällige zu begrüßen.
Strecke mich aus, um das zu inhalieren,
was auch immer kommen mag.
Ich umarme meine Sehnsucht danach...
Ich umarme meine Sehnsucht
danach...
den Rhythmus zu fühlen,
mich verbunden genug zu
fühlen,
um zur Seite zu treten
und zu weinen wie eine Witwe,
mich
inspiriert zu fühlen,
die Macht zu begreifen,
die Schönheit
zu beweisen,
in der Quelle zu baden,
auf der Spirale zu
schlenkern,
auf der Spirale zu pendeln,
mit der Spirale unserer
Göttlichkeit zu schwingen...
und trotzdem ein Mensch zu bleiben.
Mit beiden Füßen auf dem Boden, verliere ich mich zwischen den
Geräuschen
und öffne mich weit, um es einzusaugen.
Ich fühle
es über meine Haut wandern.
Ich strecke mich aus und weite
mich,
ich greife nach dem Zufälligen, oder was auch immer mich
verblüffen mag.
Und während wir unserem Willen und der Biegung folgen,
werden
wir vielleicht dort enden, wo noch nie jemand war.
Wir werden auf
der Spirale reiten, bis zum Ende und
gehen dorthin, wo noch
niemand war.
Auf der Spirale nach außen. Immer weiter.
Auf der Spirale nach außen. Immer weiter.
Auf der Spirale nach außen. Immer weiter.
Auf der Spirale nach außen. Immer weiter.
Hier ist meine Interpretation: Der Sänger beschreibt, dass er anfangs in der Dualität gefangen war, weil er nur "schwarz und weiß" sehen konnte. Als er sich dann über seine "Anfangsphase" hinausentwickelte, erkannte er, dass das Leben bunt und granatenstark ist. Er wurde sich bewusst und fing an, wahrhaftig zu "sehen". Die alte Weisheit "wie oben, so unten (wie außen so innen - Makrokosmos = Mikrokosmos)" wird begriffen und man dringt in Spähren vor, die jenseits "der Grenzen der Vernunft" liegen. "Drücke gegen die Hülle und sehe, wie sie sich verbiegt" kann man so deuten, dass wir uns selbst die Grenzen setzen und wenn wir unser Bewusstsein erweitern, verbiegt sich auch der Kokon, der uns ehemals gefangen gehalten hat, um uns vor der Unendlichkeit abzuschirmen. Dann wird treffend vorgetragen, dass zu viel Gedankenwichsen und Analysieren den Körper vom Geist trennt, sprich, wir werden dadurch zu einem Bioroboter ohne Seele, welcher den Kontakt zum Bewusstsein verloren hat und nur noch in der Oberstube herumhängt. Denn dadurch - wie man im Text erfährt - wird "die Intuition ausgetrocknet" und es werden "Gelegenheiten verpasst". Das Intuitive und Spontane sind Ausdrücke des unendlichen Bewusstseins und können nicht den Weg in unser Leben finden, wenn wir Sklaven des Intellekts sind. Die sogenannten "Gelegenheiten" sollen mit Sicherheit die Momente im Leben sein, welche uns das Wunder des Daseins vor Augen führen, oder all die Chancen des Universums, welche ein offener Geist wahrnehmen kann. Dann kommt die Zeile: "Ich muss meinen Willen füttern, um meinen Augenblick zu fühlen", sprich, man zwingt sich selbst dazu, im Jetzt zu sein. Der Sänger dressiert seinen Verstand, rückt ihn bei Seite, und lässt das bewusste Sein zu, indem er im Augenblick verweilt und das Jetzt genießt. Damit kann er "weit außerhalb der Linien zeichnen", was bedeutet, dass er sein Bewusstsein offengelegt hat und die Norm sprengt; er erkennt nun die endlose Vielfalt der Möglichkeiten und weitet sich. Man könnte sagen, dass ein dröges Dasein sich in ein Wunder verwandelt, denn... "Es gibt so viel mehr dort draußen und es winkt mich zu sich, um
durch diese unendlichen Möglichkeiten zu blicken". "Dort draußen" ist das Universum und im Text wird erkannt, dass es jederzeit mit uns in Kontakt tritt und eine Verbindung eingehen will. Wenn wir uns öffnen, dann entsteht diese Connection ohne Weiteres. Darauf folgen später diese Lyrics: "Strecke meine Hand aus, um das Zufällige zu begrüßen. Strecke
mich aus, um das zu inhalieren, was auch immer kommen mag". Dies ist vollkommenes Annehmen. Vollkommene Akzeptanz der Umstände. Man scheint verwirklicht zu haben, dass in dieser Realität eine perfekte Macht wirkt, von der man selbst ein Teil ist. Egal, was kommt, es wird angenommen und gefeiert. Das riecht fast schon ein wenig nach Erleuchtung! Hehe. Man möchte den "Rhythmus" spüren und sich "verbunden genug fühlen, um zur Seite zu treten".
durch diese unendlichen Möglichkeiten zu blicken". "Dort draußen" ist das Universum und im Text wird erkannt, dass es jederzeit mit uns in Kontakt tritt und eine Verbindung eingehen will. Wenn wir uns öffnen, dann entsteht diese Connection ohne Weiteres. Darauf folgen später diese Lyrics: "Strecke meine Hand aus, um das Zufällige zu begrüßen. Strecke
mich aus, um das zu inhalieren, was auch immer kommen mag". Dies ist vollkommenes Annehmen. Vollkommene Akzeptanz der Umstände. Man scheint verwirklicht zu haben, dass in dieser Realität eine perfekte Macht wirkt, von der man selbst ein Teil ist. Egal, was kommt, es wird angenommen und gefeiert. Das riecht fast schon ein wenig nach Erleuchtung! Hehe. Man möchte den "Rhythmus" spüren und sich "verbunden genug fühlen, um zur Seite zu treten".
Schon damals bekam ich eine Gänsehaut bei diesen Zeilen, weil ich selbst spürte, dass hier etwas ganz Großes beschrieben wird... etwas Wahres. Etwas Wunderschönes. Das Hören dieses Liedes war für mich eine spirituelle Erfahrung. Die Weisheit wird hier vermehrt bewiesen, denn wenn wir einsehen, dass wir eins sind mit der Schöpfung und alles in kosmischer Ordnung ist, dann senkt sich unser Drang, irgendwo eingreifen zu wollen. Wir "treten zur Seite" und lassen es einfach fließen. Jedoch hat der Sänger gleichzeitig den Drang dazu, "zu weinen wie eine Witwe". Das finde ich faszinierend. Obwohl man sich distanziert, spürt man den Schmerz der anderen, weil alles eins ist - sollen uns das diese Zeilen sagen? Wer weiß! Dann folgen weitere Lieblings-Stellen meinerseits. "Ich umarme mein Verlangen danach... mich inspiriert zu fühlen, die Macht zu begreifen, die
Schönheit zu beweisen und in der Quelle zu baden". Meine verdeckte Fresse! Wenn das mal nicht zu meiner 'Lehre' passt, dann weiß ich auch nicht! Das könnten Zeilen aus meinen Büchern oder Artikeln sein, nicht wahr? Inspiration entsteht nur, wenn wir mit unserem wahren Selbst Kontakt aufnehmen. Inspiration ist Bewusstsein / Interaktion mit dem Overmind. Und... wir begreifen DIE MACHT, die wir besitzen. Wir beweisen Schönheit in diesem heiligen Akt und baden in der verdammten Quelle der Allmacht! Hell yeah! Die "Spirale" spielt dann eine große Rolle im letzten Abschnitt des Liedes. Ich glaube, jede Entwicklung verläuft in einem Spiralenmuster ab, erst ziehen Dinge grobe Kreise und dann spitzt sich alles zu, bis es sich wieder vereint. So ist es auch bei der aktuellen Evolution der Menschheit und oft funktioniert ebenso unser persönliches Leben. Es hat zusätzlich für mich etwas von einem Auf & Ab. Wie auch immer. Der Sänger nennt es dann beim Namen: "Mit der Spirale unserer Göttlichkeit zu schwingen".... und "trotzdem ein Mensch bleiben". Sprich: Wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen. Wir erkennen unsere Göttlichkeit, aber schlüpfen danach wieder in unsere Schauspielerrolle. Dann kommt ein Part, der mich auch musikalisch immer noch vom Hocker reißt (ab 6:40 beginnt er im Video). Schließt die Augen und lauscht! Der geniale Originaltext:
Schönheit zu beweisen und in der Quelle zu baden". Meine verdeckte Fresse! Wenn das mal nicht zu meiner 'Lehre' passt, dann weiß ich auch nicht! Das könnten Zeilen aus meinen Büchern oder Artikeln sein, nicht wahr? Inspiration entsteht nur, wenn wir mit unserem wahren Selbst Kontakt aufnehmen. Inspiration ist Bewusstsein / Interaktion mit dem Overmind. Und... wir begreifen DIE MACHT, die wir besitzen. Wir beweisen Schönheit in diesem heiligen Akt und baden in der verdammten Quelle der Allmacht! Hell yeah! Die "Spirale" spielt dann eine große Rolle im letzten Abschnitt des Liedes. Ich glaube, jede Entwicklung verläuft in einem Spiralenmuster ab, erst ziehen Dinge grobe Kreise und dann spitzt sich alles zu, bis es sich wieder vereint. So ist es auch bei der aktuellen Evolution der Menschheit und oft funktioniert ebenso unser persönliches Leben. Es hat zusätzlich für mich etwas von einem Auf & Ab. Wie auch immer. Der Sänger nennt es dann beim Namen: "Mit der Spirale unserer Göttlichkeit zu schwingen".... und "trotzdem ein Mensch bleiben". Sprich: Wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen. Wir erkennen unsere Göttlichkeit, aber schlüpfen danach wieder in unsere Schauspielerrolle. Dann kommt ein Part, der mich auch musikalisch immer noch vom Hocker reißt (ab 6:40 beginnt er im Video). Schließt die Augen und lauscht! Der geniale Originaltext:
With my feet upon the ground,
I lose myself between the sounds
and open wide to suck it in.
I feel it move across my skin.
I'm reaching up and reaching out.
I'm reaching for the random or
whatever will bewilder me,
whatever will bewilder me.
And following our will and wind,
we may just go where no one's been.
We'll ride the spiral to the end
and may just go where no one's been.
I lose myself between the sounds
and open wide to suck it in.
I feel it move across my skin.
I'm reaching up and reaching out.
I'm reaching for the random or
whatever will bewilder me,
whatever will bewilder me.
And following our will and wind,
we may just go where no one's been.
We'll ride the spiral to the end
and may just go where no one's been.
Wenn einem da keine Gänsehaut überkommt / die Energie tatsächlich über die Haut wandert... oder wenn da keine Freudentränen fließen... dann weiß ich auch nicht. ;-)
Diesen Abschnitt in Worte zu fassen, macht keinen Sinn. Es ist zu magisch, um es beschreiben zu können. Denn...
Zu viel analysieren trennt den Körper vom Geist.
Ich hoffe, euch gefällt das Lied und meine Gedanken dazu,
VV