19.12.2015, 15:59
Hallo :
also , ich erzähl mal was zu diesem Thema ;
habe als Kind bis zum 13ten Lebensjahr so gelebt ,
was Heute unter Selbstversorger bekannt ist ...
dazu gehörte : jeden Morgen musste jemand aufstehen (auch die Kinder)
um Holz für den einzigen Ofen in der Wohnung zu holen , egal welches Wetter -
ein paar Briketts waren auch dabei - Derjenige machte auch das Feuer an (unter 9Jahren nicht )
dann standen die Geschwister auf und es ging zum ; in den ersten jahren noch Plumbsklo ,
welches sich auf einer langen Deele am Ende befand -auch Donnerbalken genannt -Klopapier gab es nicht , alte Zeitungen wurden weichgerieben und dann zum Po ausputzen benutzt -
gewaschen wurde sich zumeist Draussen , dort stand eine Pumpe , das Wasser war eiskalt auch im Sommer ..
vorher wurde sich in dem meistens feuchten Schlafraum angezogen (mit fünf Kindern ein Raum )
im Winter waren die Fenster IMMER zugefroren ,die Wände schimmelten und die Bettdecken (damals waren es noch Federbetten )immer klamm -
das feuer war nun in dem raum ; meistens war es Wohn_Küchenraum gut angeheizt , darauf wurde der Wasserkessel erhitzt ,für Kaffee und Tee -achja ; die eines der Kinder musste noch zum Bauern , eine
1Liter Kanne Milch holen , von den frisch gemolkenen Kühen -
Butterbrote für die Schule machen , dann ein Fussweg von knapp vie Kilometer zur Grundschule -
Ja auch in der ersten Klasse sind wir alleine gegangen -
zurück natürlich das ganze nochmal -egal wie warm oder kalt es war , wie hoch der schnee lag ,
der nicht selten in die Gummistiefel und weiter rutschte ..
die Mutter hatte Essen gekocht , Wäsche auf einen anderen Ofen in der Deele gekocht ,
dann am waschbrett gewaschen , wobei Wir Kinder immer helfen mussten ,
die Bettwäsche war das schlimmste , sie musste immer vor dem Aufhängen ausgewrungen werden was echt dicke Handgelenke machte ..
Kartoffeln waren eingekellert, Gemüse und Obst wurde immer eingekocht -auf dem Ofen in der Deele -
es gab jeden tag ein warmes Essen -
nach der Schule wurde sich umgezogen , es gab eine Wäsche für die schulzeit und eine für den
Alltag zum rumlaufen - Sonntags manchmal was schickes ...
wie geschrieben , alle Wäsche bei sieben Personen wurde von Hand gewaschen
draussen hingen gespännte Wäscheleinen ,
es gab Hühner /Tauben /Kannichen -
die wurden oft auch von uns Kindern gefüttert , Klee holen war jeden tag angesagt -
einmal die Woche wurde auf dem grossen Ofen Wasser gekocht , das kam in eine Zinkbadewanne ,
darin wurden wir Kinder ALLE gebadet , zum abspülen der Haare , des Körpers wurde aus einem
Messbecher warmes Wasser über Kopf und Körper geschüttet ,so wurde der Schmutz abgespült
meistens wur5de sich mit Kernseife gewaschen , auf die Haare kam noch ein geschlagenes Ei , damit sie
nicht so Widerborstig waren -
wir Kinder mussten jeden Tag zum Bäcker gehen , dort wurde das Nötigste geholt , auch Brot -
Getränke Tagsüber waren meistens ; Wasser mit Essig und etwas Zucker Abends einen heissen Kakao der mit
Wasser aufgekocht wurde -
am Nachmittag wurde Holz gestapelt was der Vater gesägt hatte -beim kartoffelschälen geholfen , auf doie jüngeren Geschwister aufgepasst , Schulaufgaben gemacht und eine Stunde gespielt -
Freitags war Hausputz wo Jeder seine Aufgaben hatte , die Deele schrubbeb , Teppiche ausklopfen ,
und immer wieder Wäsche -
um 18.30 Uhr war Abendessen , abwaschen , selbst waschen und dann ins Bett ,
kein Fernsehen , kein Radio , ein Kinderbuch mit der Taschenlampe im Bett , damit die Anderen ruhen konnten ,
wer Nachts zum Klo musste ging auch mit Taschenlampe, durch die kalten Räume , über die lange Deele zum Plumpsklo , das stank immer nach Jauche -
Diese wurde vom Bauern je nach Bedarf mit dem Jauchewagen abgeholt , Er wurde noch von zwei
Pferden gezogen -
so ging es Tag ein und Tag aus -Mutter hatte immer Rheuma im Winter von der Nässe in den Räumen ,
dem zu vielen Arbeiten ,
sie nähte ja auch noch die meisten Sachen selbst und machte stundenweise Heimarbeit als Näherin -
Freizeit gab es in dem Sinne nicht , die Tage waren zu voll -
Obst ernten (Stachelbeeren /Kirschen /Äpfel /Gurken / Birnen / ERbsen -Wirsing -Kohlrabi -Möhren -
Kartoffeln -Erdbeeren -
das Ganze dann auch mit verarbeiten -
wie gesagt : Alles ohne fliessend Wasser (nur die Pumpe ) Alles kochen auf dem Ofen ..
Doch ;Wir haben Jahrelang als Selbstversorger gelebt , mehr unfreiwillig -
eine grosse Familie hatte auch zu den Zeiten wenig Chancen eine etwas modernere
Wohnung zu bekommen -fünf Kinder galten als Asozial
als ich so 12 Jahre war , da bekam Mutter eine Waschmaschine und Schleuder ,
das hat Vieles erleichtert -
und ein Spülbecken in die Küche -
vorher gab es keine Wasseranschlüsse und kein Stadtwasser auf dem Lande -
achja :Teelichter gab es gar nicht , nur grossse kerzen , ziemlich dick , die möglichst lange hielten
so weit muss Mensch ungefähr zurückgehen , um ein einigermassen Selbversorgtes Leben zu führen -
Müll hatten Wir auch kaum , zumindest gab es keine Mülltonne , Vieles wurde den Tieren gegeben ,
der Rest kam auf den Komposter -
zum Einkaufsladen wurden Gefässe mitgenommen wo dann Mehl/Salz usw. reingefüllt wurde -
es ist anstrengend so zu leben , eine unendliche Arbeit , keine Zeit für irgendwas -und es ist ein Muss ,
jeden Tag sein Pensum zu schaffen , denn der Winter ist immer eine Herausforderung -
es gibt noch viele Details die ich hier nicht Alle auflisten mag, doch mit ein bisschen Fantasie ,
kann sich jeder ungefähr vorstellen , dass solcherart Leben an die Substanz geht ,
es ist Knochenarbeit und viel Entbehren -
Aus meiner Sicht , wäre es gut , aus Beiden Lebensformen , der Heutigen und der Damaligen EIne zu machen -ein sowohl als auch -
und auch wieder Berufe wie das Korbflechten beleben , zum transportieren ,
Nähkurse machen , die Wolle der geschorenen Schafe nicht weiter zum Spottpreis verhökern sondern wieder Spinnrad und Webrahmen besorgen -
überhaupt wieder Weberei betreiben in kleinen Handwerksbetrieben -
da gibt es so Einiges was sich anbietet -
lieben Gruss ,ELA
also , ich erzähl mal was zu diesem Thema ;
habe als Kind bis zum 13ten Lebensjahr so gelebt ,
was Heute unter Selbstversorger bekannt ist ...
dazu gehörte : jeden Morgen musste jemand aufstehen (auch die Kinder)
um Holz für den einzigen Ofen in der Wohnung zu holen , egal welches Wetter -
ein paar Briketts waren auch dabei - Derjenige machte auch das Feuer an (unter 9Jahren nicht )
dann standen die Geschwister auf und es ging zum ; in den ersten jahren noch Plumbsklo ,
welches sich auf einer langen Deele am Ende befand -auch Donnerbalken genannt -Klopapier gab es nicht , alte Zeitungen wurden weichgerieben und dann zum Po ausputzen benutzt -
gewaschen wurde sich zumeist Draussen , dort stand eine Pumpe , das Wasser war eiskalt auch im Sommer ..
vorher wurde sich in dem meistens feuchten Schlafraum angezogen (mit fünf Kindern ein Raum )
im Winter waren die Fenster IMMER zugefroren ,die Wände schimmelten und die Bettdecken (damals waren es noch Federbetten )immer klamm -
das feuer war nun in dem raum ; meistens war es Wohn_Küchenraum gut angeheizt , darauf wurde der Wasserkessel erhitzt ,für Kaffee und Tee -achja ; die eines der Kinder musste noch zum Bauern , eine
1Liter Kanne Milch holen , von den frisch gemolkenen Kühen -
Butterbrote für die Schule machen , dann ein Fussweg von knapp vie Kilometer zur Grundschule -
Ja auch in der ersten Klasse sind wir alleine gegangen -
zurück natürlich das ganze nochmal -egal wie warm oder kalt es war , wie hoch der schnee lag ,
der nicht selten in die Gummistiefel und weiter rutschte ..
die Mutter hatte Essen gekocht , Wäsche auf einen anderen Ofen in der Deele gekocht ,
dann am waschbrett gewaschen , wobei Wir Kinder immer helfen mussten ,
die Bettwäsche war das schlimmste , sie musste immer vor dem Aufhängen ausgewrungen werden was echt dicke Handgelenke machte ..
Kartoffeln waren eingekellert, Gemüse und Obst wurde immer eingekocht -auf dem Ofen in der Deele -
es gab jeden tag ein warmes Essen -
nach der Schule wurde sich umgezogen , es gab eine Wäsche für die schulzeit und eine für den
Alltag zum rumlaufen - Sonntags manchmal was schickes ...
wie geschrieben , alle Wäsche bei sieben Personen wurde von Hand gewaschen
draussen hingen gespännte Wäscheleinen ,
es gab Hühner /Tauben /Kannichen -
die wurden oft auch von uns Kindern gefüttert , Klee holen war jeden tag angesagt -
einmal die Woche wurde auf dem grossen Ofen Wasser gekocht , das kam in eine Zinkbadewanne ,
darin wurden wir Kinder ALLE gebadet , zum abspülen der Haare , des Körpers wurde aus einem
Messbecher warmes Wasser über Kopf und Körper geschüttet ,so wurde der Schmutz abgespült
meistens wur5de sich mit Kernseife gewaschen , auf die Haare kam noch ein geschlagenes Ei , damit sie
nicht so Widerborstig waren -
wir Kinder mussten jeden Tag zum Bäcker gehen , dort wurde das Nötigste geholt , auch Brot -
Getränke Tagsüber waren meistens ; Wasser mit Essig und etwas Zucker Abends einen heissen Kakao der mit
Wasser aufgekocht wurde -
am Nachmittag wurde Holz gestapelt was der Vater gesägt hatte -beim kartoffelschälen geholfen , auf doie jüngeren Geschwister aufgepasst , Schulaufgaben gemacht und eine Stunde gespielt -
Freitags war Hausputz wo Jeder seine Aufgaben hatte , die Deele schrubbeb , Teppiche ausklopfen ,
und immer wieder Wäsche -
um 18.30 Uhr war Abendessen , abwaschen , selbst waschen und dann ins Bett ,
kein Fernsehen , kein Radio , ein Kinderbuch mit der Taschenlampe im Bett , damit die Anderen ruhen konnten ,
wer Nachts zum Klo musste ging auch mit Taschenlampe, durch die kalten Räume , über die lange Deele zum Plumpsklo , das stank immer nach Jauche -
Diese wurde vom Bauern je nach Bedarf mit dem Jauchewagen abgeholt , Er wurde noch von zwei
Pferden gezogen -
so ging es Tag ein und Tag aus -Mutter hatte immer Rheuma im Winter von der Nässe in den Räumen ,
dem zu vielen Arbeiten ,
sie nähte ja auch noch die meisten Sachen selbst und machte stundenweise Heimarbeit als Näherin -
Freizeit gab es in dem Sinne nicht , die Tage waren zu voll -
Obst ernten (Stachelbeeren /Kirschen /Äpfel /Gurken / Birnen / ERbsen -Wirsing -Kohlrabi -Möhren -
Kartoffeln -Erdbeeren -
das Ganze dann auch mit verarbeiten -
wie gesagt : Alles ohne fliessend Wasser (nur die Pumpe ) Alles kochen auf dem Ofen ..
Doch ;Wir haben Jahrelang als Selbstversorger gelebt , mehr unfreiwillig -
eine grosse Familie hatte auch zu den Zeiten wenig Chancen eine etwas modernere
Wohnung zu bekommen -fünf Kinder galten als Asozial
als ich so 12 Jahre war , da bekam Mutter eine Waschmaschine und Schleuder ,
das hat Vieles erleichtert -
und ein Spülbecken in die Küche -
vorher gab es keine Wasseranschlüsse und kein Stadtwasser auf dem Lande -
achja :Teelichter gab es gar nicht , nur grossse kerzen , ziemlich dick , die möglichst lange hielten
so weit muss Mensch ungefähr zurückgehen , um ein einigermassen Selbversorgtes Leben zu führen -
Müll hatten Wir auch kaum , zumindest gab es keine Mülltonne , Vieles wurde den Tieren gegeben ,
der Rest kam auf den Komposter -
zum Einkaufsladen wurden Gefässe mitgenommen wo dann Mehl/Salz usw. reingefüllt wurde -
es ist anstrengend so zu leben , eine unendliche Arbeit , keine Zeit für irgendwas -und es ist ein Muss ,
jeden Tag sein Pensum zu schaffen , denn der Winter ist immer eine Herausforderung -
es gibt noch viele Details die ich hier nicht Alle auflisten mag, doch mit ein bisschen Fantasie ,
kann sich jeder ungefähr vorstellen , dass solcherart Leben an die Substanz geht ,
es ist Knochenarbeit und viel Entbehren -
Aus meiner Sicht , wäre es gut , aus Beiden Lebensformen , der Heutigen und der Damaligen EIne zu machen -ein sowohl als auch -
und auch wieder Berufe wie das Korbflechten beleben , zum transportieren ,
Nähkurse machen , die Wolle der geschorenen Schafe nicht weiter zum Spottpreis verhökern sondern wieder Spinnrad und Webrahmen besorgen -
überhaupt wieder Weberei betreiben in kleinen Handwerksbetrieben -
da gibt es so Einiges was sich anbietet -
lieben Gruss ,ELA