16.02.2017, 22:31
Liebe nette, liebe Sabine und werte Leser
Ben hat mir damals eine Antwort auf diese Fragen gegeben, mit der ich bis heute etwas anfangen kann. Er sagte zu mir:" Das Beste, was du je zustande gebracht hast, steht gerade vor mir. Ist doch völlig egal, welche Ereignisse im Detail dazu führten... letztendlich zählt nur das Ergebnis.
Ich finde , da hatte er recht, denn was nützt mir schon die Erinnerung an Schandtaten und Grausamkeiten aus vergangenen Leben, zu denen ich mal fähig war? Das würde mich nur belasten und es gibt schon genug Dinge in DIESEM Leben, auf die ich nicht sehr stolz bin. Diese Menge an Schuldgefühlen würde uns erdrücken.
Jede Erfahrung formt das Bewusstsein neu und wenn uns heute das Töten zuwider ist, dann vielleicht nur deshalb, weil wir es schon zu Genüge getan haben, bis wir die Sinnlosigkeit darin erkannten und dessen überdrüssig wurden.
Das meint Sabine damit, wenn sie sagt, wir nehmen mit jedem neuem Leben auch mehr Licht in uns auf.
Zu Anfang waren wir allesamt Barbaren, da bin ich mir sicher, doch im Verlaufe vieler Inkarnationen änderten sich auch unsere Motivationen , was das Töten betrifft, nur um bei diesem Beispiel zu bleiben. Was anfangs nur ein Urtrieb war oder ein Instinkt ( Revierverhalten) , entwickelte sich später zu anderen Trieben und Motiven, wie zum Beispiel Gier, Hass und Macht (Kriege), auch Rache (dazu gehört auch das Einverständnis zur Todesstrafe), bis wir am Ende nur noch aus Notwehr töten würden oder Pazifist sind. Und so moralisch dieser jetzt auch auftreten mag, wie jeder andere musste auch er den Mörder in sich überwinden lernen.
Es sind große Fortschritte, die wir schon im Laufe eines einzigen Lebens machen. Würde mir jemand zeigen, wer ich in meinem letzten Leben gewesen bin, könnte ich mich wohl kaum wiedererkennen.
Dazu brauche ich nur mal 20 Jahre zurückzudenken, um zu sehen, wie sehr ich mich verändert habe.
Wir werden in den heutigen Schwierigkeiten die wir noch haben, individuell und global, unseren Lehrplan erkennen und der freie Wille besteht vielleicht nur darin, ihn bestmöglich umzusetzen.
Alle Dinge, die wir in vergangenen Leben erfolgreich gelernt haben, helfen uns dabei und werden auch erhalten bleiben...Sie werden nicht immer wieder neu erfahren werden müssen. Das erklärt für mich auch, warum es diese Wunderkinder gibt, die schon im Kleinkindalter erstaunliche Talente an den Tag legen, obwohl sie sich auch nicht an ihr letztes Leben erinnern können.
Deshalb denke ich nicht, liebe nette, dass wir uns immer wieder aufs Neue am Feuer verbrennen müssen. Das, was wir heute darstellen, ist das Produkt aller gesammelten Erfahrungen, auch ohne zu wissen WIE oder Warum.
So kann ICH das zumindest für mich verstehen, ohne dass es mich in meinem freien Willen einschränkt, weil ich das Lerntempo selbst bestimme und jede Entscheidung die ich treffe, meine eigene bleibt.
Ich bedanke mich ganz herzlich für Sabines weitere Ausführungen, die bei näherer Betrachtung gar nicht so sehr von unseren Ansichten abweichen. Ist alles eine Frage der Wortdefinition. "Schuld" zum Beispiel würde ich mit dem Sprichwort " Eine Hand wäscht die Andere" vergleichen. Und dass wir mal ganz unten in der Nahrungskette gestanden haben sollen, ist irgendwie lustig.
In Verbundenheit und mit freundlichen Grüßen
nordwind