04.10.2019, 22:28
Zitat:
"Nachdrücklich betonte Rudolf Steiner, dass nicht der Wille unmittelbar frei sei, sondern dass die Freiheit nur ganz individuell im Denken gefunden werden könne."
Nun, das macht schon deshalb Sinn, weil ein Mensch, der sich seiner (Willens-) Freiheit nicht BEWUSST ist, ebenso in sich gefangen bleibt, wie ein Inhaftierter, dem nicht klar ist, daß er den Schlüssel seiner Zelle in der eigenen Hosentasche trägt.
Die Texte Steiners sind oft für jene schwierig zu verstehen, die seinen Gedankengängen und persönlichem Ausdruck selten gefolgt sind. Ich versuche mal, es in MEINEM Verständnis zu deuten.
Im ersten Absatz z.B. spricht er über äußerliche Gegebenheiten und alles, was über physische Sinne (dem Naturhaften) eben von Aussen und den Anderen "begreifbar" für uns dargestellt wird und er stellt sich die Frage, ob unser eigener (freier) Wille, dessen individuelle Absicht und die innere Wesenhaftigkeit, von der besagten Außenwelt derart beeinflusst, ausgeschaltet oder beeindruckt werden kann, das unsere Entscheidungen und nicht zuletzt unser Handeln, NUR aufgrund dieser "Steuerung" und festgelegter Normen entsprechen und weniger einem persönlichen Bedürfnis des Individuums
und er kommt zu der Schlußfolgerung, dieses wäre nur dann möglich, wenn man sich ausschließlich als "biologisches Vehikel" betrachtet, das lediglich physikalisch - menschlichen Gesetzen folgt, ohne Hinblick auf die EigenMacht, die unserem göttlich - sittlichen Anteil ( dem Wesenhaften ) innewohnt. Mit "sittlich" meint Steiner im Übrigen das ethisch-vertretbare Handeln aus einem liebenden Verständnis heraus und nicht einem "Muss" folgend, weil es in einem Gesetzesbuch steht.
So sagt er zum Beispiel auch an anderer Stelle im Buch:
Zitat:
"Ein sittliches Mißverstehen, ein Aufeinanderprallen ist bei sittlich freien Menschen ausgeschlossen. Nur der sittlich Unfreie, der dem Naturtrieb oder einem angenommenen Pflichtgebot folgt, stößt den Nebenmenschen zurück, wenn er nicht dem gleichen Instinkt und dem gleichen Gebot folgt."....
und auch dieses....
..."Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens ist die Grundmaxime der freien Menschen."...
Das bedeutet für mich,
"Leben und Leben lassen" oder auch,
"Jedem das Seine" solange es keinem anderen schadet.
Er ist der Ansicht, daß KEIN äußeres Geschehen in das Innere eines Menschen wirken oder Einfluss nehmen muss, solange dieser sich seiner geistigen MitPräsenz (Wesenhaftigkeit) bewusst ist.
Ich sprach neulich davon, die Dinge wieder von "Außen ins Innere" zu bringen, um sie dort als Eigen - oder Kollektivkreation zu erkennen.
Bin ich nun ein "freidenkender/- schaffender Gott", dann erkenne ich darin meine EigenVerantwortung und bin imstande, diese "Offenbarung" aktiv und in freier Willensentscheidung anzunehmen und darin zu agieren, OHNE in die persönliche Freiheit eines anderen einzugreifen ( etwas, das für geistig-sittliche Wesen eine selbstverständliche Grundvoraussetzung ist ).
Steiner nennt es "frei von Zwang, aber aus Liebe und Einsicht heraus zu handeln."
Nun, die Würze solcher Abhandlungen liegt wohl darin, daß sie in unterschiedlichster Art und Weise interpretiert werden kann.
MEINE ist da sicher nur EINE.
Einleuchtend bleibt dennoch, daß der Freie Wille auch nur DANN wirklich frei sein kann, wenn ich ihm jederzeit Ausdruck verleihen kann, OHNE mich zuvor mit äußeren Konformitäten
"duellieren" zu müssen.
Oder, um es mit Steiners Worten zu sagen:
"Der Freie verlangt von seinen Mitmenschen keine Übereinstimmung, aber er erwartet sie, weil sie in der menschlichen Natur liegt."
Nun, das trifft MEINEN "Impuls" so ziemlich genau, werter Traumfinder, also
vielen Dank und freundliche Grüße
Canine
"Nachdrücklich betonte Rudolf Steiner, dass nicht der Wille unmittelbar frei sei, sondern dass die Freiheit nur ganz individuell im Denken gefunden werden könne."
Nun, das macht schon deshalb Sinn, weil ein Mensch, der sich seiner (Willens-) Freiheit nicht BEWUSST ist, ebenso in sich gefangen bleibt, wie ein Inhaftierter, dem nicht klar ist, daß er den Schlüssel seiner Zelle in der eigenen Hosentasche trägt.
Die Texte Steiners sind oft für jene schwierig zu verstehen, die seinen Gedankengängen und persönlichem Ausdruck selten gefolgt sind. Ich versuche mal, es in MEINEM Verständnis zu deuten.
Im ersten Absatz z.B. spricht er über äußerliche Gegebenheiten und alles, was über physische Sinne (dem Naturhaften) eben von Aussen und den Anderen "begreifbar" für uns dargestellt wird und er stellt sich die Frage, ob unser eigener (freier) Wille, dessen individuelle Absicht und die innere Wesenhaftigkeit, von der besagten Außenwelt derart beeinflusst, ausgeschaltet oder beeindruckt werden kann, das unsere Entscheidungen und nicht zuletzt unser Handeln, NUR aufgrund dieser "Steuerung" und festgelegter Normen entsprechen und weniger einem persönlichen Bedürfnis des Individuums
und er kommt zu der Schlußfolgerung, dieses wäre nur dann möglich, wenn man sich ausschließlich als "biologisches Vehikel" betrachtet, das lediglich physikalisch - menschlichen Gesetzen folgt, ohne Hinblick auf die EigenMacht, die unserem göttlich - sittlichen Anteil ( dem Wesenhaften ) innewohnt. Mit "sittlich" meint Steiner im Übrigen das ethisch-vertretbare Handeln aus einem liebenden Verständnis heraus und nicht einem "Muss" folgend, weil es in einem Gesetzesbuch steht.
So sagt er zum Beispiel auch an anderer Stelle im Buch:
Zitat:
"Ein sittliches Mißverstehen, ein Aufeinanderprallen ist bei sittlich freien Menschen ausgeschlossen. Nur der sittlich Unfreie, der dem Naturtrieb oder einem angenommenen Pflichtgebot folgt, stößt den Nebenmenschen zurück, wenn er nicht dem gleichen Instinkt und dem gleichen Gebot folgt."....
und auch dieses....
..."Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens ist die Grundmaxime der freien Menschen."...
Das bedeutet für mich,
"Leben und Leben lassen" oder auch,
"Jedem das Seine" solange es keinem anderen schadet.
Er ist der Ansicht, daß KEIN äußeres Geschehen in das Innere eines Menschen wirken oder Einfluss nehmen muss, solange dieser sich seiner geistigen MitPräsenz (Wesenhaftigkeit) bewusst ist.
Ich sprach neulich davon, die Dinge wieder von "Außen ins Innere" zu bringen, um sie dort als Eigen - oder Kollektivkreation zu erkennen.
Bin ich nun ein "freidenkender/- schaffender Gott", dann erkenne ich darin meine EigenVerantwortung und bin imstande, diese "Offenbarung" aktiv und in freier Willensentscheidung anzunehmen und darin zu agieren, OHNE in die persönliche Freiheit eines anderen einzugreifen ( etwas, das für geistig-sittliche Wesen eine selbstverständliche Grundvoraussetzung ist ).
Steiner nennt es "frei von Zwang, aber aus Liebe und Einsicht heraus zu handeln."
Nun, die Würze solcher Abhandlungen liegt wohl darin, daß sie in unterschiedlichster Art und Weise interpretiert werden kann.
MEINE ist da sicher nur EINE.
Einleuchtend bleibt dennoch, daß der Freie Wille auch nur DANN wirklich frei sein kann, wenn ich ihm jederzeit Ausdruck verleihen kann, OHNE mich zuvor mit äußeren Konformitäten
"duellieren" zu müssen.
Oder, um es mit Steiners Worten zu sagen:
"Der Freie verlangt von seinen Mitmenschen keine Übereinstimmung, aber er erwartet sie, weil sie in der menschlichen Natur liegt."
Nun, das trifft MEINEN "Impuls" so ziemlich genau, werter Traumfinder, also
vielen Dank und freundliche Grüße
Canine