07.10.2019, 00:50
Nun, mein werter Traumfinder
Es liegt schon ein paar Jährchen zurück, daß ich Steiners Werke intensiv "konsumierte" und teilweise wie Sie selbst, mal kauend, mal lutschend und auch so manchen "Brocken" schluckend. Meiner Verdauung tat es jedenfalls keinen Abbruch, sowas schaffen dann wohl eher noch ganz andere Dinge. Der "Einsamkeit des stillen Örtchens" bin ich ohnehin nicht abgeneigt, auch wenn es nicht unbedingt DIESES sein muss, von dem ich annehme, das Sie es meinen.
Steiner ist in meinen Augen ein zeitgenössischer "Freeman", ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein, wie er in die heutige Zeit wohl hineinwirken könnte. Nun, vielleicht wusste er's doch, selbst wenn er kaum ahnen konnte, wie hilfreich er nun sein kann, in Anbetracht der Alternativen die es gibt, nämlich unzureichend oder eben wenig zweckmäßig.
Natürlich kann man sich in Steiners Text nun die Frage stellen, ob der Gedanke dem Willen tatsächlich vorausgeht und er lediglich von dieser einen GedankenFreiheit spricht, doch das wäre in der Tat ja keine Kunst. Wer will mich denn hindern, etwas zu denken, was mir beliebt ? Die Kunst würde also darin liegen, dem Willen, der ja (in unser beiden Augen) abhängig vom Gedanken ist, in eine entsprechende Bahn zu lenken, die meinem geistig - sittlichen Wesen entspricht. Und natürlich erfolgt die Handlung dann erst an Dritter Stelle, doch liegt der Wille tatsächlich dazwischen? Was nun, wenn er am Anfang der Kette steht und erst durch den Gedankenprozess abgewägt und gesellschaftstauglich gemacht werden muss, damit meine Handlung im Aussen akzeptabel ist ? Ich komme nur deshalb darauf, weil der
"Wunsch oft VATER des Gedanken ist ", so sagt man es doch landläufig . Ich setze hier "Wunsch" mit "Willen" gleich und somit macht mein Gesagtes auch durchaus Sinn, obwohl es im Endergebnis kaum einen Unterschied macht, ausser das ich in beiden Fällen abwäge, ob es meiner Innersten Natur entspricht oder den äußeren Ansprüchen genügt, wobei mich letzteres dann "unfrei" macht. So empfinde ich als Beispiel, den tiefen Wunsch nach Frieden, suche in meinen Gedanken nach Handlungsoptionen und agiere sie in meinem Leben aus und zwar auch dann, wenn andere lieber Krieg spielen, entweder in ihrer Wunschvorstellung, als Videogame oder in der Realität als Söldner. Natürlich kann mich niemand wirklich dazu zwingen KEIN friedliebender Mensch zu sein, wenn das mein Wunsch und Gedanke ist, doch gilt das Recht der GedankenFreiheit mit allen handlungsbedingten Konsequenzen dann auch jenen, die das Gegenteil bevorzugen und sich NICHT als geistig - sittliche Wesen betrachten. So muss ich dann zulassen, daß eben jene auch diese Realität ausleben dürfen. Befinde ich mich nun aber selbst mittendrin im Kriegsgebiet, obwohl ich ein Zivilist bin und kein Soldat, so folge ich dennoch meinen Innersten Werten, und besinne mich ERSTRECHT auf meinen geistigen Ursprung und die dazugehörigen moralischen Werte. Nun, ohne konkretes Beispiel sind solche Texte schwierig zu vermitteln und ein besseres fiel mir auch grade nicht ein. Doch Sie hatten es ähnlich angesprochen mit dem Hunger und der triebhaften Natur. Ich denke nicht, das man den "freien Willen" aus Steiners Gleichung ganz und gar herausnehmen kann und ein "Fabeltier" ist er meines Erachtens auch nicht, doch ich sagte ja schon, die Würze liegt in der Interpretation und damit schmeckt mir auch das Ganze.
Vielen Dank und liebe Grüße
Canine
Es liegt schon ein paar Jährchen zurück, daß ich Steiners Werke intensiv "konsumierte" und teilweise wie Sie selbst, mal kauend, mal lutschend und auch so manchen "Brocken" schluckend. Meiner Verdauung tat es jedenfalls keinen Abbruch, sowas schaffen dann wohl eher noch ganz andere Dinge. Der "Einsamkeit des stillen Örtchens" bin ich ohnehin nicht abgeneigt, auch wenn es nicht unbedingt DIESES sein muss, von dem ich annehme, das Sie es meinen.
Steiner ist in meinen Augen ein zeitgenössischer "Freeman", ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein, wie er in die heutige Zeit wohl hineinwirken könnte. Nun, vielleicht wusste er's doch, selbst wenn er kaum ahnen konnte, wie hilfreich er nun sein kann, in Anbetracht der Alternativen die es gibt, nämlich unzureichend oder eben wenig zweckmäßig.
Natürlich kann man sich in Steiners Text nun die Frage stellen, ob der Gedanke dem Willen tatsächlich vorausgeht und er lediglich von dieser einen GedankenFreiheit spricht, doch das wäre in der Tat ja keine Kunst. Wer will mich denn hindern, etwas zu denken, was mir beliebt ? Die Kunst würde also darin liegen, dem Willen, der ja (in unser beiden Augen) abhängig vom Gedanken ist, in eine entsprechende Bahn zu lenken, die meinem geistig - sittlichen Wesen entspricht. Und natürlich erfolgt die Handlung dann erst an Dritter Stelle, doch liegt der Wille tatsächlich dazwischen? Was nun, wenn er am Anfang der Kette steht und erst durch den Gedankenprozess abgewägt und gesellschaftstauglich gemacht werden muss, damit meine Handlung im Aussen akzeptabel ist ? Ich komme nur deshalb darauf, weil der
"Wunsch oft VATER des Gedanken ist ", so sagt man es doch landläufig . Ich setze hier "Wunsch" mit "Willen" gleich und somit macht mein Gesagtes auch durchaus Sinn, obwohl es im Endergebnis kaum einen Unterschied macht, ausser das ich in beiden Fällen abwäge, ob es meiner Innersten Natur entspricht oder den äußeren Ansprüchen genügt, wobei mich letzteres dann "unfrei" macht. So empfinde ich als Beispiel, den tiefen Wunsch nach Frieden, suche in meinen Gedanken nach Handlungsoptionen und agiere sie in meinem Leben aus und zwar auch dann, wenn andere lieber Krieg spielen, entweder in ihrer Wunschvorstellung, als Videogame oder in der Realität als Söldner. Natürlich kann mich niemand wirklich dazu zwingen KEIN friedliebender Mensch zu sein, wenn das mein Wunsch und Gedanke ist, doch gilt das Recht der GedankenFreiheit mit allen handlungsbedingten Konsequenzen dann auch jenen, die das Gegenteil bevorzugen und sich NICHT als geistig - sittliche Wesen betrachten. So muss ich dann zulassen, daß eben jene auch diese Realität ausleben dürfen. Befinde ich mich nun aber selbst mittendrin im Kriegsgebiet, obwohl ich ein Zivilist bin und kein Soldat, so folge ich dennoch meinen Innersten Werten, und besinne mich ERSTRECHT auf meinen geistigen Ursprung und die dazugehörigen moralischen Werte. Nun, ohne konkretes Beispiel sind solche Texte schwierig zu vermitteln und ein besseres fiel mir auch grade nicht ein. Doch Sie hatten es ähnlich angesprochen mit dem Hunger und der triebhaften Natur. Ich denke nicht, das man den "freien Willen" aus Steiners Gleichung ganz und gar herausnehmen kann und ein "Fabeltier" ist er meines Erachtens auch nicht, doch ich sagte ja schon, die Würze liegt in der Interpretation und damit schmeckt mir auch das Ganze.
Vielen Dank und liebe Grüße
Canine