05.12.2019, 20:00
"Wer nach der Uhr lebt, muss damit rechnen, dass ihm sein Leben mit der Zeit auf den Wecker geht."
Zitat von Ernst Ferstl (*1955)
Das passt in etwa zu Ihrem Beitrag....
Umso erfreuter bin ich, mal wieder von Ihnen lesen zu dürfen, wenn Sie sich die ZEIT hierfür quasi schon "stehlen" mussten,
werter Traumfinder und es gelang Ihnen zusätzlich, diese Investition zu einem besonderen Ereignis werden zu lassen. Es war mir in der Tat ein kurzweiliges Vergnügen, Ihrem "Schwenk" bezüglich des Themas zu folgen. Sie führen die Zeit nicht ad absurdum, sondern setzen auf den Gehalt der Ereignisse, mit der sie gefüllt sein kann. Der Vergleich mit dem Bauern war ein sehr erquickendes Beispiel. Qualität statt Quantität, richtig ? Intuitiv den richtigen Zeitpunkt erfassen, das Erlebnis gefühlsmäßig ausdehnen, den Wert des jeweiligen Momentes spüren, ohne auf das Ticken der Uhr zu achten...evt. nach dem Motto, je langsamer ich mich bewege, desto intensiver werden meine Eindrücke.
Und ja das ist richtig, wenn ich in der Zeit keine Begrenzung sehe, wie etwa das Jahr, der Tag oder das Leben neigt sich dem Ende zu etc...so ergibt sich daraus eine völlig andere Handlungsweise. Dann ist Zeit auch nicht länger ein Dirigent mit Taktstock, sondern die Musik selbst, die im harmonischen Miteinander aller Musiker durch viele Symphonien schwingt. Sicher mal schnell und mal langsam, auch mal laut oder leise, doch immer angepasst an den richtigen Moment. So kann nämlich auch die Geschwindigkeit ihren eigenen Reiz haben, wenn der Anlass dies erwünscht, denn wo bliebe z.B. der Kick einer Achterbahn, würde man sie in ZeitlupenTempo fahren ?
Abschließend fand auch ich noch etwas im Netz, das trefflich hierher passt...
Der Geophysiker Alfred de Quervain war ein bedeutender Schweizer Polarforscher und hat bei seiner Expedition 1912 das mittelgrönländische Inlandeis auf einer Distanz von 700 Kilometer durchquert. Folgende Worte sind von ihm überliefert, als Wahrheit, welche ihn das Inlandeis gelehrt hat:
"Und zu dem, was uns, oder wenigstens mir da offenbar wurde, gehört die klare Erkenntnis, dass wir, die wir uns als Kulturträger für weise halten, mit unserem Prinzip des "Immer schneller" und "Immer mehr" zu Narren geworden sind. Dadurch, dass es zehnmal geschwinder geht, dass wir an einem Tag zehnmal soviel hören, sehen und treiben können, meinen wir wohl den Lebensinhalt zu verzehnfachen? Wenn nun aber der Eindruck im gleichen Masse dürftig wird, als er flüchtiger ist? Was ist da gewonnen? Es ist doch - wird man einwenden - wenigstens nichts verloren; denn einmal zehn oder zehnmal eins gibt dasselbe. Schon das ist fraglich!
Aber wir stehen hier an der Grenze, von der an das unveränderliche Gesetz unserer Seele so lautet: Wenn die Eindrücke, die auf uns eindringen, zehnmal stärker daherstürmen, so wird dafür ihre Wirkung um das zehnmalzehnfache geringer. Und das Ergebnis ist dies, dass wir, je hastiger wir leben, um so ärmer werden! "
Alfred de Quervain (1879 -1927))
Nun, ich denke da kann man ihm doch gleichermaßen Recht geben, wie Ihnen, werter Traumfinder.
Ich bedanke mich für die Zeit, die Sie uns allen gewidmet haben und auch für den Tiefgang meiner eigenen Gedanken, als sie den Ihrigen folgen wollten. So kann auch das
"gedrängte Schreiben" einen hochwertigen Moment hervorbringen.
Mit herzlichen Grüßen
Canine
Zitat von Ernst Ferstl (*1955)
Das passt in etwa zu Ihrem Beitrag....
Umso erfreuter bin ich, mal wieder von Ihnen lesen zu dürfen, wenn Sie sich die ZEIT hierfür quasi schon "stehlen" mussten,
werter Traumfinder und es gelang Ihnen zusätzlich, diese Investition zu einem besonderen Ereignis werden zu lassen. Es war mir in der Tat ein kurzweiliges Vergnügen, Ihrem "Schwenk" bezüglich des Themas zu folgen. Sie führen die Zeit nicht ad absurdum, sondern setzen auf den Gehalt der Ereignisse, mit der sie gefüllt sein kann. Der Vergleich mit dem Bauern war ein sehr erquickendes Beispiel. Qualität statt Quantität, richtig ? Intuitiv den richtigen Zeitpunkt erfassen, das Erlebnis gefühlsmäßig ausdehnen, den Wert des jeweiligen Momentes spüren, ohne auf das Ticken der Uhr zu achten...evt. nach dem Motto, je langsamer ich mich bewege, desto intensiver werden meine Eindrücke.
Und ja das ist richtig, wenn ich in der Zeit keine Begrenzung sehe, wie etwa das Jahr, der Tag oder das Leben neigt sich dem Ende zu etc...so ergibt sich daraus eine völlig andere Handlungsweise. Dann ist Zeit auch nicht länger ein Dirigent mit Taktstock, sondern die Musik selbst, die im harmonischen Miteinander aller Musiker durch viele Symphonien schwingt. Sicher mal schnell und mal langsam, auch mal laut oder leise, doch immer angepasst an den richtigen Moment. So kann nämlich auch die Geschwindigkeit ihren eigenen Reiz haben, wenn der Anlass dies erwünscht, denn wo bliebe z.B. der Kick einer Achterbahn, würde man sie in ZeitlupenTempo fahren ?
Abschließend fand auch ich noch etwas im Netz, das trefflich hierher passt...
Der Geophysiker Alfred de Quervain war ein bedeutender Schweizer Polarforscher und hat bei seiner Expedition 1912 das mittelgrönländische Inlandeis auf einer Distanz von 700 Kilometer durchquert. Folgende Worte sind von ihm überliefert, als Wahrheit, welche ihn das Inlandeis gelehrt hat:
"Und zu dem, was uns, oder wenigstens mir da offenbar wurde, gehört die klare Erkenntnis, dass wir, die wir uns als Kulturträger für weise halten, mit unserem Prinzip des "Immer schneller" und "Immer mehr" zu Narren geworden sind. Dadurch, dass es zehnmal geschwinder geht, dass wir an einem Tag zehnmal soviel hören, sehen und treiben können, meinen wir wohl den Lebensinhalt zu verzehnfachen? Wenn nun aber der Eindruck im gleichen Masse dürftig wird, als er flüchtiger ist? Was ist da gewonnen? Es ist doch - wird man einwenden - wenigstens nichts verloren; denn einmal zehn oder zehnmal eins gibt dasselbe. Schon das ist fraglich!
Aber wir stehen hier an der Grenze, von der an das unveränderliche Gesetz unserer Seele so lautet: Wenn die Eindrücke, die auf uns eindringen, zehnmal stärker daherstürmen, so wird dafür ihre Wirkung um das zehnmalzehnfache geringer. Und das Ergebnis ist dies, dass wir, je hastiger wir leben, um so ärmer werden! "
Alfred de Quervain (1879 -1927))
Nun, ich denke da kann man ihm doch gleichermaßen Recht geben, wie Ihnen, werter Traumfinder.
Ich bedanke mich für die Zeit, die Sie uns allen gewidmet haben und auch für den Tiefgang meiner eigenen Gedanken, als sie den Ihrigen folgen wollten. So kann auch das
"gedrängte Schreiben" einen hochwertigen Moment hervorbringen.
Mit herzlichen Grüßen
Canine