17.06.2020, 00:10
Werte Sabine,
zunächst und vor allem anderen, bedanke ich mich ganz herzlich für Ihre nicht unbeträchtlich lange Ausführung, denn ich
weiß diesen Zeitaufwand und auch die Mühe durchaus zu schätzen.
Darüber hinaus hat sich aber
meine persönliche "Meinung" sicher NICHT aufgrund Ihrer vermuteten "Missverständnisse" ergeben, denn mir sind diese Lehren ebenso vertraut, wie dessen Vertreter.
Dennoch ist es NICHT die allerletzte Wahrheit und auch nicht der einzige Weg, wie es auch jede andere Religion oder spirituelle Bewegung gerne für sich behaupten und beanspruchen.
Natürlich mag es wie passend oder auch "maßgeschneidert" für Sie erscheinen, wenn Sie sich darin wohlfühlen und mir ist keinesfalls daran gelegen, Ihnen da etwas auszureden, ja schon gar nicht, wenn es Sie voranbringt oder auch nur glücklich macht.
Aber ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung versichern, daß viele Dinge, die hier so "streng" genommen werden, ganz einfach nicht zutreffen. Der Unterschied zwischenTheorie und Praxis liegt in seinem Erfahrungswert. So können Sie noch weitere hundert Jahre in vergilben Seiten blättern, ohne einen Schritt voranzukommen, wenn Sie nicht die eigentliche Praxis erfahren, bzw. in der Welt da draußen auch nach anderen Möglichkeiten Ausschau halten, die im Endeffekt das Gleiche ausmachen, aber in der Umsetzung einfacher zu händeln sind, oder anders ausgedrückt, "näher" am Leben stehen.
Ich fand es schon immer vernünftig, sich nicht nur auf eine einzige Sache festzulegen, sondern das Beste aus ALLEN Lehren zu ziehen.
Ein wahrer Meister spricht zum Beispiel nicht von vergangenen oder eventuell gescheiterten Plänen, ebensowenig wie er von zukünftigen Ereignissen spricht, weil aus seiner Perspektive nur das JETZT von realer und ausschlaggebender Bedeutung ist. So würde er stattdessen sagen, daß man aus einem gegenwärtigen Moment, der einem vielleicht missfallen mag, einen anderen Moment erschaffen kann, der den eigenen Vorstellungen dann etwas besser entspricht. Atlantis ist demnach auch nicht verschwunden, sondern liegt nur jenseits Ihres Bewusstseins auf einer anderen Realitätsebene und keineswegs auf dem Meeresgrund, wie Sie vielleicht annehmen mögen.
Der Scheideweg von dem Sie sprechen, ist eine verfängliche Auskunft, denn eigentlich beschreibt er doch ALLE nächsten Entscheidungen die Sie und wir alle treffen werden und zwar in jedem einzelnen Moment. Daraus folgt, daß sich mit jeder neuen Entscheidung auch das "Bild" ändert, welches man Realität nennt.
Natürlich haben Sie damit recht, daß jeder genau das anzieht wonach er sucht, doch ebenso auch alles, was er fürchtet.
Nun, über Maitreya schrieb ich bereits meine Meinung und das muss hier nicht wiederholt werden... doch nur mal angenommen, so würde aber auch jemand wie er nicht in den freien Willen der Menschheit eingreifen dürfen. Doch was nun den Unterschied von "niederem" Fleisch zu "neutralem" Fisch ausmachen soll, hat sich mir nicht klar erschlossen, zumal auch der Fisch ein Tier und somit ein Lebewesen ist, das vorerst getötet werden muss, wenn es der Nahrung dienen soll. Da erscheint mir vieles ungereimt und willkürlich beschlossen.
Nun, ihre Fürsorge um meinen Bewusstseinsstand ist desweiteren rührend, obgleich Sie ihn ja schwerlich kennen oder gar einschätzen können, aber was den eigentlichen Prozeß betrifft, insbesondere der wiederholte Hinweis auf Verzicht und Disziplin, so befinden Sie sich noch immer im Irrtum, auch wenn es eine geläufige, aber dennoch veraltete Praxis in vielen Religionen ist. Eine klösterliche Vorstellung aus grauer Vorzeit, als Sex noch zur Sünde erklärt und jede Form von Entsagung als heilig empfunden wurde. Doch in Wahrheit war es nur die beliebige Anpassung an damalige Moralvorstellungen, an der man noch bis heute festhält, jedoch ohne einen Bezug zur tatsächlichen Bewusstwerdung herzustellen. Ich spreche hier auch nicht von exentrischen Ausschweifungen, sondern dem normalen Maß aller Dinge, die uns zu eigen sind.
Ein ZUVIEL an MUSS hat übrigens wenig mit meinem eigenen Wollen zu tun und ist vielmehr ein Wunsch derer, die mich nach ihren eigenen Wünschen und Vorgaben schmieden möchten und nur hierbei sträubt sich mein Gefieder. Doch hatte ich das große Glück, auch solche Lehrer in meinem Leben zu finden, die völlig andere Wege beschritten und mir das Gegenteil von allem, woran Sie noch glauben mögen, beweisen konnten.
Nagut, letztendlich spielt es ja keine Rolle, wenn doch alle Wege irgendwann nach Rom führen.
So verbleibe ich auf MEINEM Pfad und wünsche viel Glück auf Ihrem eigenen weiteren Weg.
Herzlichst
Canine