26.09.2020, 21:54
Liebes Forum
Ich kann gut verstehen, worauf David und Dana hier anspielen, denn ich hab mich lange genug selbst mit diesen Themen beschäftigt und es steht ausser Frage, dass die meisten sehr real und ernstzunehmen sind. Doch weitaus wichtiger als das alles zu wissen, ist wie man jetzt damit umgeht, und was es für das eigene Leben bedeuten kann, deshalb kann ich auch Canines Meinung nachvollziehen und akzeptieren.
lch war ja ebenfalls eine zeitlang sehr gefesselt von diesen Themen und die Anons, die diesen Ort der Recherche umpflügen mussten, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, nannten ihn den
"deepest point".
Das Problem bei fesselnden Themen ist aber, dass sie einen schlecht wieder loslassen und man emotional oft darin gefangen bleibt, ohne eine Lösung in Aussicht zu haben. Manchmal stagniert dadurch das eigene Leben und seelische Vorwärtskommen, doch vor allem hat es mir dabei geholfen, die eigenen inneren Dämonen besser ignorieren zu können, solange man sie irgendwo da draussen jagen konnte.
Doch wenn Gedanken tatsächlich die Realität erschaffen, dann ist es gefährlich sich mit solchen Dimensionen zu befassen, solange man nicht die Reife hat, das Ganze zu transformieren und den Blick wieder nach oben zu richten. Der erste Schritt ist natürlich alle Informationen zu hinterfragen, aber ich muss sie dann auch zu den Akten legen können, um mich wieder meinem eigenen Aufstieg zu widmen. Wenn ich in den vergangenen Jahren etwas Wichtiges dazulernen durfte, dann dass ich die Welt nur dann verändern kann, wenn ich mich selbst verändere. Die Welt wird mit jedem Menschen ein wenig besser, der an sich selbst arbeitet und weniger Zeit damit verschwendet, anderen ihre Fehler aufzuzeigen.
Nette sprach es ja auch in ähnlicher Weise an... was hat sich denn in den letzten 10 Jahren groß zum Besseren verändert? Macht es wirklich Sinn, immer wieder auf den gleichen Themen herumzureiten, ohne endlich mal eine Konsequenz daraus zu ziehen? Es reicht ja nicht aus, Informationen lediglich zu konsumieren und zwar immer die gleichen, ohne daß eine positive Veränderung darauf folgen würde.
Die Menschen, die jetzt immer wieder auf die Straßen gehen befassen sich mit der aktuellen Situation und den Auswirkungen, die es auf ihr Leben hat, aber würden sie das auch tun, wenn sie davon ausgingen, dass wir von einer blutrünstigen Alienagenda beherrscht werden? Ich bin mir da nicht sicher, und es passt auch weniger in meine heutige Sicht der Dinge, die sich in den letzten Jahren doch sehr gewandelt hat und dadurch meinem Leben eine positivere Perspektive und Wende gab.
Das heißt ja nicht, dass ich jetzt weniger ein Rebell als vorher bin, aber ich weiß den "Schlamm der Dekadenz" jetzt anders einzuschätzen und überlass ihn lieber seinem Verderben, statt selber emotional ganz darin versinken zu wollen. Auch Dana hat also recht, dass es eine Frage des Bewusstseins ist und auch nur auf dieser Ebene gewonnen werden kann. Das ist aber auch das Einzige, dass in meiner eigenen Verantwortung und Macht liegt. Ich ändere die Welt nur dann, wenn ich mein Bewusstsein anhebe und damit unangreifbar für die anderen werde. Der Beitrag von Sadghuru ist ziemlich gut darauf ausgelegt, ein wenig Gedankenhygiene zu betreiben oder mal zu beobachten, was man tatsächlich so alles ins Leben ruft, nur durch den unbewussten Fokus auf etwas, das man eigentlich gar nicht gebrauchen kann.
Ich bedanke mich deshalb bei allen die versuchen, irgendwie Klarheit und Verständnis in eine chaotische Zeit zu bringen und das tut nunmal jeder auf seine eigene Weise.
Mit herzlichen Grüßen
nordwind
Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen.
Georg Christoph Lichtenberg
Georg Christoph Lichtenberg