10.10.2020, 23:37
Die VERNUNFT, meine werte nette,
wird gemäß einem Wörterbuch aus dem ich grade zitiere, folgendermaßen definiert, nämlich als die...
"geistige Fähigkeit des Menschen, Einsichten zu gewinnen, sich ein Urteil zu bilden, die Zusammenhänge und die Ordnung des Wahrgenommenen zu erkennen und sich in seinem Handeln danach zu richten"...
Nun, diese wünschenswerte Vernunft des Menschen, glänzt meines Erachtens viel weniger durch Abwesenheit, als der Bedarf an aufrichtigen Informationen die vonnöten sind, um sich darauf berufend, überhaupt erst richtig oder "vernünftig" entscheiden zu können.
Wenn ich aber derzeit den Radio - und Nachrichtensprechern meinen tiefsten Glauben schenke, dann bin ich ja nur DANN "vernünftig", wenn ich die Abstandsregeln einhalte, brav die Maske trage, auf jedwede Freude im Leben verzichte und in Anbetracht meiner Verantwortung den Mitmenschen gegenüber, die staatlichen Anweisungen keinesfalls in Frage stelle und befolge.
Auch eine Mutter, die auf drängendem Anraten der Kinderärzte ihren Säugling mehrfach impfen lässt, hält ihre Entscheidung durchaus für vernünftig und verantwortungsvoll.
Vernunft ist also ein zweischneidiges Schwert und erfordert das Vermögen, zwischen zwei gegenteiligen Positionen, eine Wahl zu treffen. Diese müssen natürlich bewusst wahrgenommen werden, aber entscheidend bleibt die Frage, WER mir denn eigentlich weißmachen will, WAS nun (meine Wahl betreffend) tatsächlich "vernünftig" ist. Bislang haben uns die Eltern dies gesagt, später dann Lehrer, Ausbilder, Ärzte, Medien oder Parteien, doch immer blieb es unsere freie Entscheidung, welchem Anraten wir nun folgen würden, oder ob wir "widerspenstig" unseren eigenen Weg gingen und auf jenem die Erfahrungen sammelten die wir brauchten, völlig egal, ob diese für den Moment nun gut oder schlecht waren.
In jungen Jahren pfiffen wir noch auf Konsequenzen, steckten diese einfach weg und ließen uns auch nichts einbleuen, wenn der innere Drang nach dem Gegenteil von "Vernunft" schrie. Und nicht selten stellte sich heraus, daß die vielgepriesene "Vernunft" der Eltern, Lehrern und sonstigen "Besserwissern" nichts anderes war, als verhärtete Konfirmitäten, eingebleute Dogmen, uneingestandene Ängste oder angepasste GesellschaftsNormen.
Ich unterstelle deshalb auch niemandem Unvernunft... wenn überhaupt, dann unterstelle ich AutoritätsHörigkeit in Zeiten wie diesen und
das ist der eigentlich entscheidende Unterschied, zwischen zivilem Ungehorsam oder dem Beugen einer Staatsgewalt.
Mit Vernunft hat das nun weniger zu tun, als mit Mut oder dem Wunsch nach Selbstbestimmung, die uns in jungen Jahren noch so zu eigen war, denn nur durch diese vielschichtigen Erfahrungen, entgegen aller Ratschläge, konnten wir und ich zitiere erneut, "neue Einsichten gewinnen, ein Urteil bilden und die Zusammenhänge und Ordnung des Wahrgenommenen erkennen, um unser Handeln danach auszurichten"...
Nun, im Laufe der Jahre wurde uns die Vernunft, wie oben definiert, so ziemlich ausgetrieben und im Gegenzug dafür deutlich gemacht, daß man nur dazu gehört, wenn die gesellschaftlichen Regeln befolgt werden und diese werden, wie wir wissen, NICHT von uns gemacht. Was von uns aber tatsächlich gemacht werden kann, ist diese NORM zu ändern, indem wir uns selbst aus dieser konformen Schale "herausknacken", wieder unbefangen Risiken eingehen, Ängsten gegenübertreten, Mutproben aushalten und es einfach mal wieder drauf ankommen lassen.
Alles andere erscheint mir doch viel zu "vernünftig" angesichts der AusWahl, die uns noch gelassen wird.
Herzlichst
Herzlichst
Canine
Und ja, werte nette, zumindest ein wenig "Humor und Erleuchtung" sollte bei allem Ernst wohl keinesfalls fehlen. Der erste ThreadBeitrag brachte mich doch sehr zum Schmunzeln.
Vielen Dank hierfür.
Und ja, werte nette, zumindest ein wenig "Humor und Erleuchtung" sollte bei allem Ernst wohl keinesfalls fehlen. Der erste ThreadBeitrag brachte mich doch sehr zum Schmunzeln.
Vielen Dank hierfür.