29.05.2021, 23:11
Lieber David
NATÜRLICH ist das Leben als ein wundervolles Geschenk Gottes zu betrachten und zwar von Anbeginn einer jeden Existenz, doch Sie reduzieren diese Tatsache auf die rein körperliche Form und lassen dabei außer Acht, daß KEIN Leben mit dem Tode endet, sondern noch weit darüber hinausgeht. Die wahre Definition von "Leben" liegt demnach in der Unendlichkeit und nicht in seiner Wahl begründet, dies auch in physischer Hinsicht erfahren zu können, denn wie bereits erwähnt, gibt es Lebensformen in überwiegender Anzahl, die niemals zuvor einen Leib bewohnten und dennoch betrachten auch sie ihr DaSein als Geschenk. Selbst unsereins ist ja nur zeitweise verkörpert und in Anbetracht der Ewigkeit wirklich nur für "kurze Augenblicke" in der Materie zugegen.
Wenn man nun betrachtet, wie sehr doch (insbesondere jetzt) viel von Freiheit gesprochen wird, freiem Willen und der Selbstbestimmung, dann leuchtet mir nicht ein, warum eine Seele zwar ermächtigt ist den Zeitpunkt einer Inkarnation zu wählen, doch im Gegenzug nicht ihren Ausstieg daraus.
Die Pforte der Geburt ist immer die gleiche wie die des Todes, Ein- und Ausgang, doch niemand käme auf die Idee zwar den Eingang als gut, doch den Ausgang als schlecht zu bezeichnen, selbst wenn mancheiner den "Notausstieg" wählt. Doch wer mag darüber urteilen, außer der Mensch selbst, der einst diese Regeln aufstellte und sie dann frevelhafterweise jenem Gott in den Mund schob, der uns den freien Willen gab und ihn mit seiner bedingungslosen Liebe proklamierte ?
Nein, mein lieber David, dies sind tatsächlich Dogmen der üblichen Religionen und möglicherweise anderen spirituellen Ansichten, doch meine sind es nicht.
Der "Ausstieg" steht uns allen bevor und jedermann wählt hierfür seine eigene "Methode", doch solange man nicht BEWUSST den Körper verlassen kann, ist auch keine von ihnen besser als die andere. Ob nun durch Krankheit, Unfall oder ein altersbedingtes langsames Dahinsiechen verursacht, alles scheint hier annehmbar, weil es scheinbar "zufällig" passiert und somit von jedem "EigenverSchulden" entlasten kann, doch ist dies eine große Heuchelei und der göttlichen Seele vollkommen unwürdig.
Wir können lediglich die BewegGründe hinterfragen, aber über den (Frei)Tod zu urteilen und davon auszugehen, daß diese Seelen nun eine göttliche Strafe erwartet, weil sie sich eines besonderen "Vergehens" schuldig machten, ist schon deshalb absurd, weil GottSelbst in uns wohnt und sich kaum für etwas bestrafen würde, daß er in seiner Gnade dem freien Willen überließ.
Natürlich kann das individuelle (!) und irdische VerstandesBewusstSein alles darüber vergessen haben und sich somit seine eigene "Höllen" erschaffen, das ändert aber nichts an der übergeordneten Wahrheit, auch wenn es vielleicht nicht die Ihre ist.
Mit freundlichen Grüßen
Canine