02.11.2021, 12:19
Das Licht hat schon gewonnen
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Von Hannes Frischat - aus Theosophie Heute - Theosophische Gesellschaft in Deutschland e.v.
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Ein großes Problem der heutigen Zeit ist, dass viele versuchen den Schatten zu verstehen, bevor sie sich noch mit dem Licht befassen.
Und wundern sich, dass sie irgendwann deprimiert sind, kraftlos und ausgelaugt. Der Schatten hat seine eigene Anziehungskraft, denn
er flirtet mit unserem inneren Schatten und jener flirtet zurück. Ehe man sich versieht, klebt man wider einmal fest, verfilzt sich in
doppelten, dreifachen,vierfachen Täuschungen. Doch machen wir uns klar,die Lichtseite,die auf der Seite der Bewusstseinsentwicklung
steht, ist unbesiegbar und hat schon gewonnen. Der Schatten ist nur vorübergehend und wird irgendwann vergehen.
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"Wo viel Licht ist,ist viel Schatten" sagt das Sprichwort. Aber das stimmt nur jetzt,unter unseren derzeitigen Bedingungen. Wenn später
einmal alles zu Licht wird, löst sich der Schatten vollständig auf und ist nicht mehr. Wir leben in der Dämmerungszone zwischen dem
Schatten und dem Licht. Jeder von uns ist und wird ständig geprüft, nach welcher Seite wir uns hinbeweden.Es ist eine besondere Zeit
und eine besondere Chance. Es gibt jedoch auch Irrlichter,die auf Umwege führen. Wer ihnen folgt,ist nicht verloren,braucht aber einen
längeren Weg mit mehr individuellen Leiden um zu reifen. Denn als Mensch haben wir zwei grundsätzliche Möglichkeiten zu lernen:durch
Vernunft oder durch Leiden.Wenn das eine nicht reicht,muss das andere her. Es ist aber insgesamt alles zu unserem Besten.Woran man
erkennt, ob man sich in Richtung Licht oder Schatten bewegt ? Eine Unterscheidung ist diese : Diejenigen,die das Licht in sich anzünden
können,sind diejenigen,die sich weigern zu hassen. Egal wen oder was. Das scheint leichter gesagt als getan,denn wir alle bekommen in
diesen Zeiten viele "Lieblingshassobjekte" vorgeführt.In dem Moment in dem wir irgendetwas oder irgendjemanden hassen,verbinden wir
uns mit dem Schatten. Wir schaffen einen neuen Magnetismus dorthin und wir fördern den Schatten in uns.
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Das bedeutet nicht, dass wir nicht kritisieren dürfen und sogar sollen. Schädliches Verhalten müssen wir - ohne Hass oder Abscheu -
kritisieren, ja sogar aufhalten soweit wir wissen,wie wir damit am besten umgehen können und soweit es in unserer Macht steht. Was ist
schädliches Verhalten ? Alles das was der Weiterentwicklung des Bewusstseins sich geistig zu erheben,im Weg steht oder dies zu verhindern
sucht.An dieser Stelle haken augenblicklich viele ein. Sie fangen an,sich brennend für Details zu interessieren. Wer,wo,wie,mit welchem Plan,
wer ist damit verbunden ....ohne Ende. Doch die Frage,die zunächst viel wichtiger sein müsste ist : Was ist gutes Verhalten ? Alles das was
die Weiterentwicklung des Bewusstseins unterstützt und fördert. Und da gilt es,zuerst ganz lange und tief zu fragen : Was ? Und irgendwann
dann auch : wie,mit welchem Plan und viel später auch : wer,wo und wer ist damit verbunden ? In dem Maß in dem wir das Licht verstehen,
und uns selber verstehen,verstehen wir automatisch auch den Schatten. Wenn dieser Schatten uns also noch Rätsel aufgiebt dann deswegen,
weil wir uns selbst noch nicht genug kennen und vor allem auch noch nicht das Licht.
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Licht und Schatten sind ein ungleiches Gegensatzpaar. Der Schatten ist die Zone,in der das Licht vermindert
ist. Das sogenannte Böse ist das unentwickelte Gute. Aber das Böse ist langfristig nicht notwendig für die
Existens des Guten,ebensowenig wie der Schatten für das Licht. Und deswegen hat das Licht schon gewonnen.
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Mit lichtvollen Grüßen Sabine
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