20.11.2011, 14:35
"Ihr solltet die Beschreibung von anderen Kulturen nicht als Kritik an eurer eigenen Kultur
auffassen.
Diese Beschreibung beinhaltet keine Verurteilung. Und ihr werdet auch nicht verdammt werden,
wenn ihr die Dinge anders macht - wenn ihr anders reagiert - als die weiterentwickelten Wesen.
...Und so sagte ich, daß die höher entwickelten Wesen des Universums nie ein anderes
fühlendes Wesen aus Zorn töten würden. Erstens würden sie keinen Zorn empfinden.
Zweitens würden sie der leiblichen Erfahrung eines anderen Wesens ohne dessen
Einwilligung kein Ende setzen. Und drittens würden sie sich nie »angegriffen« fühlen,
auch nicht von außerhalb ihrer Gesellschaft oder ihrer Spezies. Denn dies setzt das
Gefühl voraus, daß dir jemand etwas wegnimmt - dein Leben, deine Familie, deine Freiheit,
dein Eigentum - irgend etwas. Und ein hochentwickeltes Wesen käme nie in diese Lage,
weil es dir ganz einfach geben würde, was du deiner Ansicht nach so dringend brauchst,
daß du sogar bereit wärst, es dir mit Gewalt zu nehmen. Es gäbe es dir selbst um den Preis
seines leiblichen Lebens, weil es weiß, daß es sich alles wieder erschaffen kann. Es gäbe
ganz selbstverständlich alles an ein weniger entwickeltes Wesen weg, das genau das nicht
weiß. Von daher sind hochentwickelte Wesen weder Märtyrer noch Opfer irgendeines
"Despoten".
Doch das ist nicht alles. Nicht nur ist sich ein hochentwickeltes Wesen darüber klar, daß
es sich alles wiedererschaffen kann, es weiß auch, daß es das gar nicht muß. Es ist sich
dessen bewußt, daß es nichts davon braucht, um glücklich zu sein oder sein Überleben zu
sichern. Es weiß, daß es nichts außerhalb seines Selbst braucht und daß sein "wahres
Selbst«, das, was es ist, nichts mit irgend etwas Physischem zu tun hat.
Weniger entwickelte Wesen und Rassen wissen das in der Regel nicht.
Und schließlich weiß ein hochentwickeltes Wesen, daß es und sein Angreifer eins sind.
Es sieht den Angreifer als einen verwundeten Teil seines eigenen Selbst.
Und es ist seine Aufgabe, alle Wunden zu heilen, damit das Alles-in-Einem sich wieder
als das erkennen kann, was es wirklich ist. Es gibt also alles weg, was es hat, so wie du
gegen Schmerzen ein Aspirin schluckst.
Erzähl mir mehr über die hochentwickelten Zivilisationen und Wesen.
Durch was sonst, abgesehen von der Tatsache, daß sie sich unter keinen Umständen
gegenseitig umbringen, unterscheiden sie sich von uns ?
Sie teilen miteinander.
He, das tun wir auch !
Nein, sie teilen alles miteinander. Mit allen. Kein Wesen ist davon ausgenommen.
Alle Naturressourcen ihrer Welt, ihrer Umwelt, werden gerecht aufgeteilt und an alle
verteilt. Es gibt nicht den Gedanken, daß eine Nation oder Gruppe oder Kultur eine
Naturressource »besitzt«, nur weil sie zufällig an dem Ort angesiedelt ist, wo diese
gefunden wird. Ihrem Verständnis nach gehört der Planet (oder die Planeten), den eine
Gruppe oder Spezies ihr Zuhause nennt, allen - allen Spezies in diesem System. Ja, der
Planet oder die Planetengruppe selbst wird als ein »System« begriffen. Als ein
ganzheitliches System, nicht nur als eine Anhäufung von kleinen Teilen oder Elementen,
von denen ein jeder oder jedes, ohne schädigende Auswirkung auf das System selbst,
dezimiert oder ausgelöscht werden kann.
Was sind die Leitprinzipien in einer HEW-Gesellschaft ?
Das erste Leitprinzip ist: Wir sind alle eins. Jede Entscheidung, jede getroffene Wahl,
alles, was ihr als »moralische« und »ethische« Grundsätze bezeichnen würdet, gründet
sich auf dieses Prinzip.
Das zweite Leitprinzip ist: Alles in dem einen ist wechselseitig miteinander verbunden.
Auf der Grundlage dieses Prinzips würde kein Angehöriger einer Spezies einem anderen
irgend etwas vorenthalten können oder wollen, einfach nur deshalb, weil er es »zuerst
hatte« oder es sein »Besitz« ist oder es »nur wenig davon« gibt. Die wechselseitige
Abhängigkeit alles Lebendigen im Speziessystem wird anerkannt und respektiert. Die
relativen Bedürfnisse jeder Spezies eines lebendigen Organismus innerhalb des Systems
werden immer im Gleichgewicht gehalten - weil sie immer geistig präsent sind.
Bedeutet dieses zweite Leitprinzip, daß es kein persönliches Eigentum
gibt ?
Nicht, wie ihr es versteht.
Ein HEW versteht unter »persönlichem Eigentum«, daß es für jede gute Sache, die sich in
seiner Obhut befindet, persönliche Verantwortung trägt. Das Wort, das in eurer Sprache
dem Gefühl am nächsten kommt, das ein HEW für einen »kostbaren Besitz«, wie ihr es
nennen würdet, empfindet, ist Verwalteramt. Ein HEW ist ein Verwalter, kein Besitzer. Das
Wort »besitzen« und eure Grundgedanken, die sich damit verbinden, sind kein Bestandteil
der Kultur von HEWs. Es gibt keinen »Besitz« in dem Sinn, daß einem etwas »persönlich
gehört«. HEWs besitzen nicht, HEWs liebkosen. Das heißt, sie halten, umarmen, lieben
und sorgen für die Dinge, aber sie betrachten sie nicht als ihr Eigentum.
Menschen besitzen, HEWs liebkosen. So könnte man in eurer Sprache den Unterschied
beschreiben.
In eurer Vergangenheit glaubten die Menschen das Recht zu haben, alles, auf das sie ihre
Hand legten, als ihren persönlichen Besitz zu betrachten. Das schloß Frauen, Kinder, Land
und die Reichtümer des Landes mit ein. Sie betrachteten alles mögliche als ihr Eigentum,
auch Dinge, die ihnen andere Dinge verschaffen konnten. Viel von diesem Glauben wird in
der menschlichen Gesellschaft immer noch für eine Wahrheit gehalten.
Die Menschen waren schließlich besessen von diesem Grundgedanken des
»Eigentumsrechts«. HEWs, die das aus der Ferne beobachteten, nannten das eure
»Besitztumsbesessenheit«.
Nun, da ihr euch weiterentwickelt habt, versteht ihr immer mehr, daß ihr in Wirklichkeit
nichts besitzen könnt - am allerwenigsten eure Ehepartner und Kinder. Doch viele von
euch kleben immer noch an der Vorstellung, daß ihr Land und alles, was sich darauf,
darunter und darüber befindet, besitzen könnt. (Ja, ihr sprecht sogar von
»Lufthoheitsrechten«!) Im Gegensatz dazu sind sich die HEWs des Universums dessen
bewußt, daß der physische Planet unter ihren Füßen nichts ist, was irgendeiner von ihnen
im einzelnen besitzen kann -obschon einem einzelnen HEW nach den Regeln der
Gemeinschaft die Fürsorge für ein Stück Land übertragen werden kann. Und erweist es
sich als guter Verwalter, mag ihm gestattet (oder mag es gebeten) werden, dieses
Verwaltungsamt an seine Nachkommen weiterzugeben, und diese geben es wiederum an
ihre Nachkommen. Doch sollten sich diese zu irgendeinem Zeitpunkt als keine guten
Verwalter erweisen, behalten sie die Fürsorge für das Land nicht.
Wow! Wenn das hier unser Leitprinzip wäre, würde weltweit die Hälfte der Industrie ihren
Besitz aufgeben müssen!
Und das globale Ökosystem würde sich über Nacht dramatisch verbessern. In einer
hochentwickelten Kultur würde einem Konzern niemals gestattet werden, das Land um des
Profits willen auszuplündern. Denn es wäre ganz klar ersichtlich, daß die Lebensqualität
der Leute, die Besitzanteile an dem Konzern haben oder für ihn arbeiten, irreparablen
Schaden erleiden würde. Was ist daran profitabel?"
Aus "Gespräche mit Gott" Band 3, Neale Donald Walsch