02.11.2019, 18:54
Von Last und Leichtigkeit
Über das Thema des "Loslassens" wurden schon viele Abhandlungen und große Werke verfasst. Der Primärgedanke ist immer, sich von allerlei "Ballast" zu befreien, denn selbst ein beflügeltes Wesen kann nicht abheben, wenn es einen Sack voller Ziegelsteine mit sich führt. Nun muss man natürlich differenzieren, wovon man sich eigentlich trennen könnte um neuen Aufschwung zu erfahren. Da hab ich doch mal beim Zahnarzt ein Cartoon in einer Zeitschrift gesehn, in der eine Familie in einem Heißluftballon sitzt. Der Mann ruft seiner Frau nun zu, sie möge doch bitte BALLAST abwerfen und diese folgt seiner Bitte augenblicklich, indem sie IHN kurzerhand über Bord wirft. Ulkig, wenn man über eine gute Portion des schwarzen Humors verfügt. Natürlich ist deshalb sinnvoll zu verstehen, was das Ganze wirklich "unten" hält und den erwünschten Aufschwung verhindert. Mag sein, es ist tatsächlich der Partner oder vielleicht auch andere "Sandsäcke" wie z.B der Job und andere Verpflichtungen, wenn wir bei diesem Beispiel bleiben wollen. Dies zu erkennen ist ein grandioser Schritt, wenn man in Betracht zieht, daß man oft selbst nicht bemerkt, wie tief man bereits "mitgesunken" ist...nun, zumindest solange, bis es zur harten Bruchlandung kommt. So ein Aufprall kann durchaus erschüttern, ist aber meistens vonnöten, um die eigene "Ladung" neu zu überdenken. "Ladung" ist hier ein passendes Stichwort, denn wir wissen bereits aus der Physik, daß sie sowohl positiv, wie auch negativ sein kann. Hier wird eine "ENT-ladung" von Überspannungszuständen durch die entsprechende "Erdung" überhaupt erst möglich gemacht. Doch weg von den Metaphern und zurück zum springenden Punkt.
Was macht den Menschen nun aus und zu DEM, was er eigentlich ist ?
Vermutlich seine innere Einstellung, die er nach außen zum Ausdruck bringt, sodass sie für jeder anderen erkennbar ist. Da gibt es z.B. den Einen, dem es förmlich "Flügel" verleiht, wenn er seinem Nächsten dienen kann und er würde niemals behaupten, daß ihm dieses Dienen lästig wäre, doch für einen Anderen scheint es eine unerträgliche BeLASTung zu sein.
Aber was ist nun so schwierig daran etwas loszulassen, das ohnehin keine Freude mehr in das Leben eines Anderen bringt, geschweige denn in das Eigene? Etwa Verantwortung, die doch JEDER in erster Linie für sich selbst zu tragen hat? Hier heißt es auch Bilanz zu ziehen, inwieweit ich evt. zuviel der Anderen mittrage.
Ich erlebe sehr oft, daß Alternativen
( die es IMMER gibt) als "Schreckgespenst" betrachtet werden. Da kann man vorschlagen was man will, es werden immer Gegenargumente hervorgebracht. Nun, dann sollte man sich nicht lauthals beschweren und tapfer seine "Ladung" weitertragen, die man sich da selber aufgepackt hat...ist es aber nun so, daß man sich von anderen zum "Packesel" machen lässt, dann wird es wohl Zeit, dessen sture Seite zu zeigen, die einem Esel ja gerne nachgesagt wird.
Ebenso verhält es sich mit dem Loslassen materieller Dinge, die ängstlich gehortet und beschützt werden. Da platzt die Bude schon aus allen Nähten und dennoch will der Reiz des Neuen einfach nicht nachlassen, was natürlich auf Dauer ebenfalls zu einer "Überladung" führt. Diese Art von Sucht ist sicher einer Leere zuzuschreiben, die oft unbestimmt ist und vielleicht auch nicht erkannt werden will...doch wenn wir einen Blick in den Rest der Schöpfung werfen, dann sehen wir keine Bäume, die im Herbst an ihren Blättern festhalten oder im Sommer geizig an ihren Früchten klammern.
Halten Wolken etwa den Regen zurück oder Tiere ihre Nachkömmlinge, wenn sie ein überlebensfähiges Alter erreicht haben?
Kein Geschöpf unter Gottes Himmel ist ständig mit solcher Angst und Sorge beLASTet, wie es der Mensch für gewöhnlich tut. Er klammert sich verzweifelt an "Errungenschaften" wie Dinge, Personen, Erinnerungen und Umstände, unabhängig davon, ob sie ihm nun gefallen oder nicht und das nur allzu oft aus reiner Bequemlichkeit, Angst, Gewohnheit oder einer skurillen Maßlosigkeit heraus.
Aber es sind nunmal nicht diese "Errungenschaften", die uns zu dem machen was wir eigentlich sind, ganz im Gegenteil sogar....wir sind genau DAS was zurückbleibt, wenn wir aufgeben und loslassen können, was nicht länger von brauchbarem Nutzen ist...dann erleben wir mit Leichtigkeit eine Freude, die in jedem Falle AUFTRIEB gibt und Raum für neue Perspektiven schafft. Wandel und Veränderung sind nunmal Voraussetzungen des Lebens, aber dieser Fakt ist auch das Einzige, das NICHT geändert werden kann. Leichter wird es immer nur dann, wenn wir dies anerkennen und freiwillig den ein oder anderen "Sandsack" über Bord werfen.
Übrigens war es meine werte
"nette", die mich zu diesem Text inspirierte, ohne daß ihr das bewußt sein konnte, zumindest nicht bis jetzt.
Wir sprachen erst neulich über ähnliche
"Ausmist-Aktionen" und ich bat sie, NICHT ihre Plattensammlung wegzuwerfen und dazu steh' ich auch immer noch. So hat nunmal Jeder seine eigenen Vorlieben und "Anhänglichkeiten", sodass
so mancher "Sandsack" auch liebgewonnen und behalten werden darf.
Abschließend wünsche ich nun viel Spaß beim Entrümpeln und natürlich dem wohlverdienten HöhenFlug danach.
Mit lieben Grüßen ins Wochenende
Canine
Über das Thema des "Loslassens" wurden schon viele Abhandlungen und große Werke verfasst. Der Primärgedanke ist immer, sich von allerlei "Ballast" zu befreien, denn selbst ein beflügeltes Wesen kann nicht abheben, wenn es einen Sack voller Ziegelsteine mit sich führt. Nun muss man natürlich differenzieren, wovon man sich eigentlich trennen könnte um neuen Aufschwung zu erfahren. Da hab ich doch mal beim Zahnarzt ein Cartoon in einer Zeitschrift gesehn, in der eine Familie in einem Heißluftballon sitzt. Der Mann ruft seiner Frau nun zu, sie möge doch bitte BALLAST abwerfen und diese folgt seiner Bitte augenblicklich, indem sie IHN kurzerhand über Bord wirft. Ulkig, wenn man über eine gute Portion des schwarzen Humors verfügt. Natürlich ist deshalb sinnvoll zu verstehen, was das Ganze wirklich "unten" hält und den erwünschten Aufschwung verhindert. Mag sein, es ist tatsächlich der Partner oder vielleicht auch andere "Sandsäcke" wie z.B der Job und andere Verpflichtungen, wenn wir bei diesem Beispiel bleiben wollen. Dies zu erkennen ist ein grandioser Schritt, wenn man in Betracht zieht, daß man oft selbst nicht bemerkt, wie tief man bereits "mitgesunken" ist...nun, zumindest solange, bis es zur harten Bruchlandung kommt. So ein Aufprall kann durchaus erschüttern, ist aber meistens vonnöten, um die eigene "Ladung" neu zu überdenken. "Ladung" ist hier ein passendes Stichwort, denn wir wissen bereits aus der Physik, daß sie sowohl positiv, wie auch negativ sein kann. Hier wird eine "ENT-ladung" von Überspannungszuständen durch die entsprechende "Erdung" überhaupt erst möglich gemacht. Doch weg von den Metaphern und zurück zum springenden Punkt.
Was macht den Menschen nun aus und zu DEM, was er eigentlich ist ?
Vermutlich seine innere Einstellung, die er nach außen zum Ausdruck bringt, sodass sie für jeder anderen erkennbar ist. Da gibt es z.B. den Einen, dem es förmlich "Flügel" verleiht, wenn er seinem Nächsten dienen kann und er würde niemals behaupten, daß ihm dieses Dienen lästig wäre, doch für einen Anderen scheint es eine unerträgliche BeLASTung zu sein.
Aber was ist nun so schwierig daran etwas loszulassen, das ohnehin keine Freude mehr in das Leben eines Anderen bringt, geschweige denn in das Eigene? Etwa Verantwortung, die doch JEDER in erster Linie für sich selbst zu tragen hat? Hier heißt es auch Bilanz zu ziehen, inwieweit ich evt. zuviel der Anderen mittrage.
Ich erlebe sehr oft, daß Alternativen
( die es IMMER gibt) als "Schreckgespenst" betrachtet werden. Da kann man vorschlagen was man will, es werden immer Gegenargumente hervorgebracht. Nun, dann sollte man sich nicht lauthals beschweren und tapfer seine "Ladung" weitertragen, die man sich da selber aufgepackt hat...ist es aber nun so, daß man sich von anderen zum "Packesel" machen lässt, dann wird es wohl Zeit, dessen sture Seite zu zeigen, die einem Esel ja gerne nachgesagt wird.
Ebenso verhält es sich mit dem Loslassen materieller Dinge, die ängstlich gehortet und beschützt werden. Da platzt die Bude schon aus allen Nähten und dennoch will der Reiz des Neuen einfach nicht nachlassen, was natürlich auf Dauer ebenfalls zu einer "Überladung" führt. Diese Art von Sucht ist sicher einer Leere zuzuschreiben, die oft unbestimmt ist und vielleicht auch nicht erkannt werden will...doch wenn wir einen Blick in den Rest der Schöpfung werfen, dann sehen wir keine Bäume, die im Herbst an ihren Blättern festhalten oder im Sommer geizig an ihren Früchten klammern.
Halten Wolken etwa den Regen zurück oder Tiere ihre Nachkömmlinge, wenn sie ein überlebensfähiges Alter erreicht haben?
Kein Geschöpf unter Gottes Himmel ist ständig mit solcher Angst und Sorge beLASTet, wie es der Mensch für gewöhnlich tut. Er klammert sich verzweifelt an "Errungenschaften" wie Dinge, Personen, Erinnerungen und Umstände, unabhängig davon, ob sie ihm nun gefallen oder nicht und das nur allzu oft aus reiner Bequemlichkeit, Angst, Gewohnheit oder einer skurillen Maßlosigkeit heraus.
Aber es sind nunmal nicht diese "Errungenschaften", die uns zu dem machen was wir eigentlich sind, ganz im Gegenteil sogar....wir sind genau DAS was zurückbleibt, wenn wir aufgeben und loslassen können, was nicht länger von brauchbarem Nutzen ist...dann erleben wir mit Leichtigkeit eine Freude, die in jedem Falle AUFTRIEB gibt und Raum für neue Perspektiven schafft. Wandel und Veränderung sind nunmal Voraussetzungen des Lebens, aber dieser Fakt ist auch das Einzige, das NICHT geändert werden kann. Leichter wird es immer nur dann, wenn wir dies anerkennen und freiwillig den ein oder anderen "Sandsack" über Bord werfen.
Übrigens war es meine werte
"nette", die mich zu diesem Text inspirierte, ohne daß ihr das bewußt sein konnte, zumindest nicht bis jetzt.
Wir sprachen erst neulich über ähnliche
"Ausmist-Aktionen" und ich bat sie, NICHT ihre Plattensammlung wegzuwerfen und dazu steh' ich auch immer noch. So hat nunmal Jeder seine eigenen Vorlieben und "Anhänglichkeiten", sodass
so mancher "Sandsack" auch liebgewonnen und behalten werden darf.
Abschließend wünsche ich nun viel Spaß beim Entrümpeln und natürlich dem wohlverdienten HöhenFlug danach.
Mit lieben Grüßen ins Wochenende
Canine
Folgende Wesen haben sich bei Dir bedankt: Schlesinger , Sabine , Leonie , ich