21.01.2011, 16:52
Magnetfeld der Erde wandert gravierend
Seit einigen Jahren wandern die magnetischen Pole der Erde. Der nördliche Magnetpol bewegt sich derzeit mit etwa 55 Kilometern pro Jahr von Kanada Richtung Russland und wird um 2050 in Sibirien liegen. Mit den Polen wandern natürlich auch die Kompassnadeln - und zwar so gravierend, dass einige Flughäfen die Beschriftungen ihrer Landebahnen ändern müssen.
Die Landebahnen sind nämlich nach dem relativen Anflugswinkel relativ zum magnetischen Pol benannt - verscheibt sich dieser Winkel, muss auch die Bahn umbenannt werden. Dank der zügigen Wanderung des Magnetpols müssen weltweit die Flughäfen daher ihre Rollbahnbezeichungen ändern. 2010 hatte beispielsweise der Stansted Airport bei London seine Rollbahn-Bezeichnungen dem wandernden Magnetfeld angepasst, nun muss auch der Tampa Airport in Florida 140 Landebahnsignale umschreiben.
Auch Tiere orientieren sich am Magnetfeld
Doch nicht nur Flugzeuge, sondern auch Tiere und vielleicht sogar Menschen orientieren sich am Magnetfeld der Erde. Von Zugvögeln und Reptilien weiß man dies schon länger, im letzten Jahr wurde nun auch bei Rindern und Hirschen eine Ausrichtung nach dem Magnetfeld nachgewiesen.
Erst vor ein paar Tagen wiesen Zoologen der Universität Duisburg-Essen und der Prager Agraruniversität nun nach, dass auch Füchse sich bei der Jagd nach dem Erdmagnetfeld ausrichten. Dabei hilft ihnen das Magnetfeld offenbar nicht nur bei der Orientierung, sondern hilft ihnen auch, die Entfernung zur Beute zu messen.
Die Forscher schlossen, dass die Magnetfeldwahrnehmung bei Säugetieren sehr viel weiter verbreitet ist als ursprünglich gedacht und dass sie offenbar in ganz verschiedenen Kontexten benutzt werden kann.
Menschen haben Magnete im Gehirn
Das Erdmagnetfeld könnte auch einen direkten Einfluss auf unser Gehirn haben - denn dieses enthält Millionen von Magnetit-Kristallen, genauer: Kristalle des ferromagnetischen Stoffs Magnetit Fe 304, der stark mit dem Erdmagnetfeld in Wechselwirkung steht. Warum, weiß keiner. In Bakterien dienen diese Kristalle der Orientierung nach dem Magnetfeld - welche Rolle sie beim Menschen spielen, ist bisher ein komplettes Rätsel.
Magnetfeld wird schwächer - Umpolung überfällig
Die Wanderung ist nicht die einzige Veränderung, die das Erdmagnetfeld derzeit erfährt, seit 1979 hat es weltweit zudem durchschnittlich an 1.7 Prozent an Intensität verloren, über dem Südatlantik sind es sogar bereits mehr als 10 Prozent. Dieser Intensitätsverlust deutet nach Meinung vieler Wissenschaftler darauf hin, dass eine Umpolung des Feldes in den nächsten 2000 Jahre bevorsteht.
Wann genau, kann niemand sagen. Durchschnittlich polt sich das Feld alle 200'000 Jahre um - das letzte Mal ist nun allerdings schon stolze 780'000 Jahr her und die Umpolung damit längst überfällig. Wie lange genau der Prozess einer Umpolung dauert, ist ebenfalls umstritten. Bisher ging man von einer Dauer von mehreren Tausend Jahren aus, es gibt aber auch immer mehr Erkenntnisse, dass eine Umpolung auch innerhalb weniger Monate erfolgen kann.
Die Auswirkungen für die Menschheit sind bisher nicht abzusehen. Generell geht man davon aus, dass uns die Atmosphäre der Erde ausreichend gegen kosmische Strahlung und Magnetstürme schützt. Die modernen Kommunikations- und Energieversorgungsnetze allerdings würden durch den Prozess stark gefährdet sein
Seit einigen Jahren wandern die magnetischen Pole der Erde. Der nördliche Magnetpol bewegt sich derzeit mit etwa 55 Kilometern pro Jahr von Kanada Richtung Russland und wird um 2050 in Sibirien liegen. Mit den Polen wandern natürlich auch die Kompassnadeln - und zwar so gravierend, dass einige Flughäfen die Beschriftungen ihrer Landebahnen ändern müssen.
Die Landebahnen sind nämlich nach dem relativen Anflugswinkel relativ zum magnetischen Pol benannt - verscheibt sich dieser Winkel, muss auch die Bahn umbenannt werden. Dank der zügigen Wanderung des Magnetpols müssen weltweit die Flughäfen daher ihre Rollbahnbezeichungen ändern. 2010 hatte beispielsweise der Stansted Airport bei London seine Rollbahn-Bezeichnungen dem wandernden Magnetfeld angepasst, nun muss auch der Tampa Airport in Florida 140 Landebahnsignale umschreiben.
Auch Tiere orientieren sich am Magnetfeld
Doch nicht nur Flugzeuge, sondern auch Tiere und vielleicht sogar Menschen orientieren sich am Magnetfeld der Erde. Von Zugvögeln und Reptilien weiß man dies schon länger, im letzten Jahr wurde nun auch bei Rindern und Hirschen eine Ausrichtung nach dem Magnetfeld nachgewiesen.
Erst vor ein paar Tagen wiesen Zoologen der Universität Duisburg-Essen und der Prager Agraruniversität nun nach, dass auch Füchse sich bei der Jagd nach dem Erdmagnetfeld ausrichten. Dabei hilft ihnen das Magnetfeld offenbar nicht nur bei der Orientierung, sondern hilft ihnen auch, die Entfernung zur Beute zu messen.
Die Forscher schlossen, dass die Magnetfeldwahrnehmung bei Säugetieren sehr viel weiter verbreitet ist als ursprünglich gedacht und dass sie offenbar in ganz verschiedenen Kontexten benutzt werden kann.
Menschen haben Magnete im Gehirn
Das Erdmagnetfeld könnte auch einen direkten Einfluss auf unser Gehirn haben - denn dieses enthält Millionen von Magnetit-Kristallen, genauer: Kristalle des ferromagnetischen Stoffs Magnetit Fe 304, der stark mit dem Erdmagnetfeld in Wechselwirkung steht. Warum, weiß keiner. In Bakterien dienen diese Kristalle der Orientierung nach dem Magnetfeld - welche Rolle sie beim Menschen spielen, ist bisher ein komplettes Rätsel.
Magnetfeld wird schwächer - Umpolung überfällig
Die Wanderung ist nicht die einzige Veränderung, die das Erdmagnetfeld derzeit erfährt, seit 1979 hat es weltweit zudem durchschnittlich an 1.7 Prozent an Intensität verloren, über dem Südatlantik sind es sogar bereits mehr als 10 Prozent. Dieser Intensitätsverlust deutet nach Meinung vieler Wissenschaftler darauf hin, dass eine Umpolung des Feldes in den nächsten 2000 Jahre bevorsteht.
Wann genau, kann niemand sagen. Durchschnittlich polt sich das Feld alle 200'000 Jahre um - das letzte Mal ist nun allerdings schon stolze 780'000 Jahr her und die Umpolung damit längst überfällig. Wie lange genau der Prozess einer Umpolung dauert, ist ebenfalls umstritten. Bisher ging man von einer Dauer von mehreren Tausend Jahren aus, es gibt aber auch immer mehr Erkenntnisse, dass eine Umpolung auch innerhalb weniger Monate erfolgen kann.
Die Auswirkungen für die Menschheit sind bisher nicht abzusehen. Generell geht man davon aus, dass uns die Atmosphäre der Erde ausreichend gegen kosmische Strahlung und Magnetstürme schützt. Die modernen Kommunikations- und Energieversorgungsnetze allerdings würden durch den Prozess stark gefährdet sein