13.04.2012, 19:00
Jahrhunderte lang hat man Gott für Licht gehalten. Das kommt daher, weil wir Angst vor der Dunkelheit hatten. Nicht, dass Gott nur Licht wäre, Gott ist genau so sehr Licht wie er Dunkelheit ist. Gott muss beides sein, denn sonst könnte es überhaupt keine Dunkelheit geben. Gott muss das Tiefste und das Höchste sein. Materie und Geist. Gott muss das Ganze sein, und das Ganze enthält die diametralen Gegensätze.
Gott kann nicht nur Licht sein. Es liegt an unserer Angst vor Dunkelheit, dass wir uns Gott niemals als dunkel vorgestellt haben. Und uns Gott aus Angst anzunähern, ist nicht richtig. Man sollte sich Gott furchtlos annähern, in tiefer Liebe.
Wenn du mit Angst schaust, wirst du deine Angst projizieren. Du wirst Dinge sehen, die nicht da sind. Wenn du keine Angst hast, siehst du mit absoluter Klarheit. Furcht ist wie Rauch, der dich einhüllt, wie Wolken. Und Gott kann nur mit Klarheit gesehen werden, mit absoluter Klarheit. Klarheit und nichts als Klarheit, mit bedingungsloser Klarheit. Klarheit und nichts als Klarheit.
Dann ist Gott beides - er ist ebenso sehr Licht wie Dunkelheit. Dann ist er beides, Sommer und Winter, Leben und Tod. Dann verschwindet die Dualität, und eine gewaltige Einheit ersteht in deiner Sicht.
OSHO - Abendmeditationen