27.01.2016, 18:32
Verdunkelt Fleischkonsum die Seele ?
Ernährungswissenschaftler Dr.Markus Keller ist Leiter des Instituts für alternative und
nachhaltige Ernährung in Gießen und Autor des Buches "Vegetarische Ernährung",Ulmer Verlag
Tierliebe oder die Befürchtung,dass Fleischverzehr den Menschen den wilden Tieren ähnlicher macht oder eine Seele
die Gründe,sich vegetarisch zu ernähren,waren im Römischen Reich genau wie heutzutage,ganz unterschiedlich.Die
ältesten erhaltenen Schriften zum Vegetarismus stammen aus dem Römischen Reich das allerdings eher für seine
Tierkämpfe in den Arenen bekannt ist.Verfasst hat sie der griechische Philosoph Plutarch ca.45-120.In seinen Reden
"Über das Essen von Fleisch" wendet er sich gegen den Fleischverzehr und zitiert den Begründer des ethischen
Vegetarismus,den Philosophen Pythagoras,Griechenland 6.Jahrhundert v.Chr.Während Plutarch sich aus Tierliebe für
eine vegetarische Ernährungsweise ausspricht,führen andere Denker auch andere Motive an.So war Stoiker Gaius
Musonius Rufus,Philosoph Italien ca.30-101,konsequenter Vegetarier.Er war der Ansicht,dass Fleischnahrung den
Menschen den wilden Tieren ähnlicher mache sowie das Denken und die Seele verdunkele.Er empfahl eine einfache,
vegetarische Kost die der Natur des Menschen angemessen sei :Getreide,Obst,Gemüse.Milch,Käse,Honig usw.Damit
stand er im Gegensatzt zu anderen Stoikern,die eher antivegetarisch eingestellt waren,denn nach ihrer Auffassung
habe der Mensch gegenüber den "vernunftlosen" Tieren keinerlei ethische Verpflichtungen.
Der griechische Philosoph und Wanderprediger Apollonios von Tyana ca.16-97,lehrte im Osten des Römischen
Reiches.Ganz in der Tradition des Pythagoras lebend wird er zu den Neupythagoreern gezählt.Apollonios führte ein
streng asketisches Dasein,lehnte blutige Opfer,den Fleischverzehr und auch Kleidung aus tierischen Materialen ab.
Apollonios Hauptmotive für den Vegetarismus waren die Erlangen seelischer Reinheit sowie die Ermöglichung
göttlicher Eingebung.Um die Mitte des 3.Jahrhunderts entstand der Neuplatonismus,eine Erneuerung der Philosophie
Platons und eine Wiederbelebung pythagoreischen Gedankenguts.Der Begründer des Neuplatonismus Plotin ca.205-
270,stammte vermutlich aus Ägypten und gründete in Rom eine Philosophenschule.Sein Schüler Porphyrios von Tyros
Syrien ca.233-305,verfasste ein umfangreiches Werk gegen den Fleischverzehr "Über die Enthaltsamkeit von fleischiger
Nahrung".Es ist die einzige längere erhaltene Schrift zum Vegetarismus aus der Antike.Porphyrios spricht sich sowohl
aus asketischen als auch ethischen Motiven für eine vegetarische Lebensweise aus.So sei die fleischlose Kost der
Gesundheit deutlich zuträglicher als eine Ernährung mit Fleisch.Er verurteilte Tieropfer und forderte die Ausweitung der
Gerechtigkeit für Tiere,da diese beseelt und vernunftbegabt seien."Wenn die Vernichtung anderer Tiere und das Fleisch-
essen so unerlässlich wären wie Luft und Wasser,Pflanzen und Früchte,dann gäbe es auch keine Ungerechtigkeit,denn
sie wären notwendig für unsere Natur."Anders als wilde Tiere,die aus Hunger töten,praktiziere der Mensch das Fleisch-
essen jedoch aus "anmaßendem Mutwillen" und "luxuriösem Genuss " heraus,schrieb Porphyrios.
Interessantes Buch "Vegetarische Ernährung" das im Ulmer Verlag erschienen ist.Liebe Grüße euch allen Sabine
Ernährungswissenschaftler Dr.Markus Keller ist Leiter des Instituts für alternative und
nachhaltige Ernährung in Gießen und Autor des Buches "Vegetarische Ernährung",Ulmer Verlag
Tierliebe oder die Befürchtung,dass Fleischverzehr den Menschen den wilden Tieren ähnlicher macht oder eine Seele
die Gründe,sich vegetarisch zu ernähren,waren im Römischen Reich genau wie heutzutage,ganz unterschiedlich.Die
ältesten erhaltenen Schriften zum Vegetarismus stammen aus dem Römischen Reich das allerdings eher für seine
Tierkämpfe in den Arenen bekannt ist.Verfasst hat sie der griechische Philosoph Plutarch ca.45-120.In seinen Reden
"Über das Essen von Fleisch" wendet er sich gegen den Fleischverzehr und zitiert den Begründer des ethischen
Vegetarismus,den Philosophen Pythagoras,Griechenland 6.Jahrhundert v.Chr.Während Plutarch sich aus Tierliebe für
eine vegetarische Ernährungsweise ausspricht,führen andere Denker auch andere Motive an.So war Stoiker Gaius
Musonius Rufus,Philosoph Italien ca.30-101,konsequenter Vegetarier.Er war der Ansicht,dass Fleischnahrung den
Menschen den wilden Tieren ähnlicher mache sowie das Denken und die Seele verdunkele.Er empfahl eine einfache,
vegetarische Kost die der Natur des Menschen angemessen sei :Getreide,Obst,Gemüse.Milch,Käse,Honig usw.Damit
stand er im Gegensatzt zu anderen Stoikern,die eher antivegetarisch eingestellt waren,denn nach ihrer Auffassung
habe der Mensch gegenüber den "vernunftlosen" Tieren keinerlei ethische Verpflichtungen.
Der griechische Philosoph und Wanderprediger Apollonios von Tyana ca.16-97,lehrte im Osten des Römischen
Reiches.Ganz in der Tradition des Pythagoras lebend wird er zu den Neupythagoreern gezählt.Apollonios führte ein
streng asketisches Dasein,lehnte blutige Opfer,den Fleischverzehr und auch Kleidung aus tierischen Materialen ab.
Apollonios Hauptmotive für den Vegetarismus waren die Erlangen seelischer Reinheit sowie die Ermöglichung
göttlicher Eingebung.Um die Mitte des 3.Jahrhunderts entstand der Neuplatonismus,eine Erneuerung der Philosophie
Platons und eine Wiederbelebung pythagoreischen Gedankenguts.Der Begründer des Neuplatonismus Plotin ca.205-
270,stammte vermutlich aus Ägypten und gründete in Rom eine Philosophenschule.Sein Schüler Porphyrios von Tyros
Syrien ca.233-305,verfasste ein umfangreiches Werk gegen den Fleischverzehr "Über die Enthaltsamkeit von fleischiger
Nahrung".Es ist die einzige längere erhaltene Schrift zum Vegetarismus aus der Antike.Porphyrios spricht sich sowohl
aus asketischen als auch ethischen Motiven für eine vegetarische Lebensweise aus.So sei die fleischlose Kost der
Gesundheit deutlich zuträglicher als eine Ernährung mit Fleisch.Er verurteilte Tieropfer und forderte die Ausweitung der
Gerechtigkeit für Tiere,da diese beseelt und vernunftbegabt seien."Wenn die Vernichtung anderer Tiere und das Fleisch-
essen so unerlässlich wären wie Luft und Wasser,Pflanzen und Früchte,dann gäbe es auch keine Ungerechtigkeit,denn
sie wären notwendig für unsere Natur."Anders als wilde Tiere,die aus Hunger töten,praktiziere der Mensch das Fleisch-
essen jedoch aus "anmaßendem Mutwillen" und "luxuriösem Genuss " heraus,schrieb Porphyrios.
Interessantes Buch "Vegetarische Ernährung" das im Ulmer Verlag erschienen ist.Liebe Grüße euch allen Sabine